Unbekannte haben Rasierklingen auf Spielplätzen im Prenzlauer Berg hinterlassen. Die Polizei nimmt die Sache ernst. Was steckt dahinter?

Berlin. Die Berliner Polizei prüft nach dem Fund von Rasierklingen auf Spielplätzen in Prenzlauer Berg, ob es sich um gezielte Anschläge handelt. Ein Polizeisprecher bestätigte damit am Mittwoch entsprechende Medienberichte. Rasierklingen waren im Mai im Sand auf Spielplätzen am Teutoburger Platz und in der Pappelallee entdeckt worden. Verletzt wurde niemand. Die Spielplätze wurden nach kurzer Sperrung und gründlicher Untersuchung wieder freigegeben. Der Prenzlauer Berg ist über Berlin hinaus für seinen Kinderreichtum bekannt.

Es sei ein „feiger Anschlag“, sagte Jens-Holger Kirchner, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung. Die Funde seien besorgniserregend. „Das ist aus meiner Sicht eine Straftat.“ Für den Bezirk sei es ein neues Phänomen. Er habe keinerlei Verständnis dafür.

Einen aktuellen Konflikt, der dahinter stecken könnte, gebe es im Viertel nicht. Dass jemand mit den Rasierklingen Aufmerksamkeit erregen will, hält Kirchner für unwahrscheinlich. Der Bezirk will besonnen reagieren: „Wir werden jetzt nicht vorsorglich alle Spielplätze schließen.“

Beim ersten Mal seien drei, beim zweiten Mal zwei Klingen gefunden worden, sagte Polizeisprecher Jens Berger. „Wir prüfen natürlich auch, ob es Zusammenhänge gibt.“ Bislang sei jede Richtung denkbar. Auch, dass es spielende Kinder waren, ist nicht ausgeschlossen. Die Reinigungsmitarbeiter auf den Spielplätzen sollen nun besonders auf gefährliche Funde achten und diese nicht wegwerfen, sondern der Polizei geben.

Der Fall erinnert an Köder für Hunde, die mit Rasierklingen gespickt waren. Damit war die Polizei aber nicht befasst. Weil es dabei um das Tierschutzgesetz gehe, sei das Veterinäramt zuständig.

(dpa)