Peking.

Bei einem Brand in einem Altenheim in Zentralchina sind mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen. Nach offiziellen Angaben vom Dienstag wurden bei dem Feuer am Montagabend im Kreis Lushan nahe Pingdingshan (Provinz Henan) sechs weitere verletzt, davon zwei schwer. Verärgerte Familien warfen den Behörden vor, das wahre Ausmaß des Unglücks zu vertuschen. Die Zahl der Toten sei höher, sagte ein Angehöriger.

„Wir haben 51 Familien kontaktiert, deren Verwandte getötet wurden“, sagte Liu Liyuan, dessen 70-jährige Großmutter ums Leben gekommen ist. Er schätzte die Zahl der Toten auf „vielleicht 70 bis 80“. Rund zehn der leicht gebauten Unterkünfte brannten nach Angaben von Staatsmedien völlig aus. Übrig blieben nur verkohlte, eingestürzte Metallkonstruktionen. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping ordnete eine „eingehende Untersuchung“ und eine landesweite Sicherheitskampagne an.

Auch Chen Ziyuan, dessen 78-jährige Mutter getötet wurde, schätzte die Opferzahl höher ein. „Das Feuer passierte in der hinteren Reihe, wo es sieben bis acht Räume mit jeweils etwa einem Dutzend Menschen gab.“ Etwa 160 Menschen hätten in dem Kangleyuan genannten, privat geführten Altenheim gelebt. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete hingegen, in dem abgebrannten hinteren Teil hätten nur 51 besonders pflegebedürftige Senioren gelebt.

Angehörige und die Nachrichtenagentur China News Service berichteten übereinstimmend, dass der Brand vermutlich von elektrischen Kabeln ausgelöst worden sei.