Berlin . Am vergangenen Wochenende häuften sich die Gewalttaten in der Hauptstadt. Die Hintergründe des schlimmsten Angriffs sind unklar.

Nach einem brutalen Messerangriff am Wochenende schwebt das Opfer nicht mehr in Lebensgefahr. Der 25-Jährige, der im U-Bahnhof Klosterstraße in Mitte niedergestochen wurde, könne aber noch nicht befragt werden, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Die Hintergründe der Gewalttat seien weiter unklar. Das Opfer und sein Begleiter waren von etwa acht Unbekannten in der Nacht zu Samstag in einer U-Bahn der Linie U2 angepöbelt worden. Im Bahnhof folgte die Gruppe den beiden, schlug, trat und stach auf den 25-Jährigen ein und stieß ihn auf die Gleise.

Die Polizei fahndet nach den Tätern. Dazu sollen auch die Filmaufnahmen aus den Kameras auf dem Bahnsteig ausgewertet werden. Der Begleiter des 25-Jährigen wurde von den Beamten befragt. Über seine Schilderung des Geschehens wollte die Polizei zunächst nichts sagen. Das Opfer war noch am Bahnsteig medizinisch versorgt und später im Krankenhaus notoperiert worden.

Mahrere Angriffe am Wochenende

Bei mehreren Angriffen waren am Wochenende insgesamt sieben Menschen verletzt worden. Die Polizei sucht auch nach drei Männern, die am Schlesischen Tor in Kreuzberg einen italienischen Touristen angriffen, gegen den Kopf traten und schwer verletzten. Das 23-jährige Opfer sollte noch am Montag mit Hilfe eines Dolmetschers befragt werden. Laut Polizei wurde der junge Tourist wohl nicht gezielt angegriffen, sondern geriet eher zufällig mit den Schlägern aneinander.

Bei anderen Gewaltvorfällen konnte die Polizei schon mutmaßliche Täter festnehmen. Am Hauptbahnhof wurde ein Obdachloser geschlagen, getreten und bestohlen. Die beiden festgenommenen Verdächtigen sollen auch aus dem Obdachlosenmilieu kommen. Außerdem wurden zwei Männer wurden in einem Bus von einem Unbekannten mit einem Messer verletzt. Auch ein Polizist, der einer Frau half, wurde angegriffen. In diesem Fall konnten ebenfalls die Täter festgenommen werden.

Raubüberfall abgewehrt

In der Nacht zu Montag wurde ein 36-jähriger Mann nahe dem Alexanderplatz in Berlin-Mitte leicht verletzt, als er einen Raubüberfall abwehrte. Zwei unbekannte Männer versuchten in der Grunerstraße, dem Opfer das Portemonnaie zu stehlen. Weil der 36-Jährige sich heftig wehrte, stachen und schlugen die Täter auf ihn ein. Der Mann schlug trotzdem weiter mit einer Flasche um sich, so dass die beiden Angreifer ohne Beute flüchteten. Im Krankenhaus wurden eine Schnittwunde an der Hand und eine Platzwunde am Kopf versorgt. (dpa)