London . Mit dem Namen ehren der Prinz und die Herzogin die Großmutter und Eltern von William

Der mit Spannung erwartete Name der neugeborenen britischen Prinzessin lautet Charlotte Elizabeth Diana. Die Tochter von Prinz William und seiner Frau Kate werde die offizielle Bezeichnung „Ihre Königliche Hoheit, Prinzessin Charlotte“ tragen, teilte der Kensington-Palast am Montag in London mit.

Der ganze Name ist voller Bedeutung: Elizabeth ist ein Tribut an die Uroma, Königin Elizabeth II. Die Queen, mit 89 Jahren die älteste Monarchin weltweit, wird im September einen neuen Rekord aufstellen: Dann wird sie mit 63 Jahren und 216 Tagen auf dem Thron Königin Victoria als dienstälteste britische Königin überholen. Und wie von vielen Royals-Fans in Großbritannien erhofft, enthält der Name auch eine Erinnerung an die „Prinzessin der Herzen“, Williams Mutter Diana. Die 1997 bei einem Verkehrsunfall in Paris ums Leben gekommene Ex-Frau von Charles wird in England noch immer verehrt.

Für die Buchmacher heißt das Zahltag – von einer Million Pfund ist die Rede

Mit Charlotte, der weiblichen Form von „Charles“, wählten William und Kate einen traditionsreichen Namen am Hof. Im 18. Jahrhundert war die Ehefrau von König George III. als Queen Charlotte bekannt, auch die Enkelin des Königs hieß so. Sie gründete die berühmte Gartenanlage Kew Gardens in London. Auch Georges Tochter trug diesen Namen – sie heiratete später einen Württemberger Erbprinzen und wurde Königin von Württemberg. Auch George IV. nannte sein einziges Kind Charlotte.

Viele Briten hatten gespannt auf den Namen gewartet, andere hatten sich lustig gemacht. Londons Bürgermeister Boris Johnson nannte in Anspielung auf die bevorstehende Parlamentswahl „Coalitia“ als Möglichkeit. In Schottland wird das Baby eher als Randnotiz erwähnt – die Titelseiten dominierte der neue Polit-Superstar Nicola Sturgeon.

Der Name Charlotte stand 2014 auf Platz 17 der beliebtesten Mädchen-Vornamen in Großbritannien. Die Familie traf damit auch den Favoriten des wettverrückten Volkes. Charlotte hatte bei den Buchmachern wochenlang auf einem der vorderen Plätze gelegen. Für die Wettbüros dürfte es damit ein teurer Nachmittag gewesen sein. „Wir mögen vielleicht ein Vermögen verloren haben, aber wir zahlen mit einem Lächeln“, sagte Jessica Bridge, Sprecherin eines der größten britischen Wettanbieters, Ladbrokes. „Nachdem die Wetter schon das Geschlecht richtig getippt hatten, hatten wir gebetet, dass William und Kate sich für alles entscheiden, nur nicht für Charlotte, Alice oder Olivia“, sagte NicolaMcGeady vom Buchmacher Coral. Ladbrokes glaubt, dass die Branche insgesamt eine Million Pfund auszahlen muss.

Neben dem Buckingham-Palast spielte eine Militärkapelle „Isn’t She Lovely“

Schon vor der Bekanntmachung am Nachmittag hatte es in London krachende militärische Ehren für das zu diesem Zeitpunkt noch namenlose Mädchen gegeben. 103 Salutschüsse wurden zur Feier der Geburt abgefeuert. Die Geschütze im Hyde-Park und im Tower wurden mit großem Zeremoniell aufgefahren. Im Park neben dem Buckingham-Palast spielte eine Militärkapelle Stevie Wonders Hit „Isn’t She Lovely“ (Ist sie nicht reizend). Nach alter Tradition fielen im Hyde-Park 41 Schüsse, im Tower 62. Salutschüsse werden auch bei Geburtstagen der Königin und ihres Gatten Prinz Philip, bei Staatsbesuchen und Thronjubiläen abgefeuert.

William und Kate sind am Montag mit ihren Kindern auf ihren Landsitz Anmer Hall in der ostenglischen Grafschaft Norfolk gereist. Das Herrenhaus liegt auf dem Anwesen Sandringham, wo sich auch Queen Elizabeth II. häufig aufhält. Es ist das fünfte Urenkelkind der Monarchin.