Münster .

Einer der ältesten Wege Münsters bleibt wohl endgültig ein Fall für die Geschichtsbücher. In Münster ist eine Hausbesitzerin am Montag mit dem umstrittenen Versuch gescheitert, vor Gericht die Wiedereröffnung eines vielleicht schon tausend Jahre alten Verbindungsweges zu erzwingen. Ganz uneigenützig war der Vorstoß nicht: Der Weg hätte die Zufahrt zu ihrem Haus deutlich vereinfacht. Außerdem wäre er direkt über das Grundstück ihrer Nachbarn verlaufen.

Uralte Karten, Luftbilder und Skizzen: Die Hausbesitzerin hatte alles versucht, um das Verwaltungsgericht von der früheren Existenz des Weges im Stadtteil Münster-Gievenbeck zu überzeugen. „Schwarzer Weg“ sollen ihn die Landwirte früher genannt haben – weil er offenbar mit schwarzer Asche befestigt war. „Er wurde seit Menschengedenken genutzt“, sagte Klägeranwalt Jochen Dierksmeier, „von Pferdefuhrwerken und Fußgängern.“ Es gebe überhaupt keinen Grund, warum man dort heute nicht mehr fahren solle.

Fakt ist: Der Weg ist schon Jahrzehnte nicht mehr vorhanden, die Fläche gehört inzwischen den Nachbarn. Und die wehren sich gegen eine Neueröffnung des Weges, der auch Durchgangsverkehr mit sich bringen könnte.

Auch eine Karte von 1811 konnte die Richterin nicht überzeugen. Der „Schwarze Weg“ hätte laut Urteil nur wiedereröffnet werden können, wenn es sich schon früher eindeutig um einen öffentlichen Weg gehandelt hätte. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn er seit „Menschengedenken“ unter Duldung der eigentlichen Besitzer als öffentlicher Weg genutzt worden wäre. Das könne im aktuellen Fall nicht nachgewiesen werden.