Mailand. Das Boot war vor Libyen gekapert worden. Kurz darauf meldete die italienische Marine, es sei wieder unter Kontrolle gebracht worden.

Vor der libyschen Küste war am frühen Freitagmorgen nach italienischen Angaben ein Fischerboot mit sieben Besatzungsmitgliedern gekapert worden. Bewaffnete Männer hätten es in ihrer Gewalt und wollten es in den libyschen Hafen Misrata bringen, teilte eine Fischereigenossenschaft auf Sizilien am Freitag mit. Mittlerweile vermeldete die italienische Marine, sie habe das Fischerboot wieder unter Kontrolle gebracht.

Ein anderes Fischerboot hatte am frühen Freitagmorgen die Hafenbehörden über den Übergriff informiert, sagte der Sprecher der Genossenschaft, Francesco Mezzapelle. Die Genossenschaft habe Kontakt sowohl mit den libyschen Behörden als auch mit dem italienischen Außenministerium gehabt.

Drei der Besatzungsmitglieder sind Sizilianer, vier weitere Tunesier, wie es hieß. Es gab zunächst keine Informationen, dass jemand verletzt wurde.

Mezzapelle sagte, es habe seit 2005 schon etwa ein Dutzend ähnlicher Übergriffe gegeben. Libyen behaupte, seine Gewässer reichten bis 70 Kilometer vor die Küste, was international nicht anerkannt wird.

Inzwischen herrscht in dem nordafrikanischen Land allerdings politisches Chaos. Die Staatsgewalt ist kollabiert, Milizen haben das Sagen. (AP/HA)