Orenburg. Twerking à la Miley Cyrus: Mädchengruppe in Orenburg hätte laut Kritikern „obszöne Gesten“ in Bienenkostümen gemacht.

Ein erotischer Tanz von Schülerinnen in Bienenkostümen hat beim russischen Kinderschutzbeauftragten Pawel Astachow große Empörung hervorgerufen. Auch die Justiz schaltete sich ein. Kritiker werfen der Mädchengruppe in Orenburg, rund 1200 Kilometer südöstlich von Moskau, „obszöne Gesten“ ausgerechnet in schwarz-orangenen Kostümen vor – den Farben des Georgsbandes, dem Symbol für den Triumph über den Faschismus 1945. Dies sei eine „Missachtung des Sieges“ über den Nationalsozialismus vor 70 Jahren.

Juristisch sei der Tanz schwer einzuordnen, aber moralisch sei er eine Beleidigung, sagte Pawel Astachow nach dem Studium eines Videos der Show. Die zuständige Ermittlungsbehörde leitete Untersuchungen ein, weil an dem frivolen Tanz „Bienen und (der Bär) Winnie Puuh“ Minderjährige teilgenommen haben sollen.

Tanzschule rechtfertigt Auftritt

Die Leiterin der Tanzschule, Viktoria Jakowenko, nannte die Vorwürfe absurd. Die Gruppe habe im Twerkingstil getanzt, der in Russland offensichtlich wenig bekannt, international aber populär sei. Dabei werden von den Tänzern kreisende und ruckartige Hüftbewegungen ausgeführt. Als ungekrönte Meisterin des Twerking gilt US-Popstar Miley Cyrus.

Russische Behörden sind beim Umgang mit Symbolen für den Sieg im Zweiten Weltkrieg kompromisslos. So waren drei Russen, die in Stawropol (Nordkaukasus) mit einer Sexpuppe vor einem Weltkriegsmahnmal posiert hatten, 2013 zu je vier Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.