Miami/London.

Vorwürfe gegen Prinz Andrew, 55, wegen Sex mit einer Minderjährigen werden vor einem Bundesgericht in Florida vorerst keine Rolle spielen. Ein Bezirksrichter entschied, die Anschuldigung einer Amerikanerin gegen den zweiten Sohn der Queen habe nichts mit dem Ziel des Verfahrens zu tun. Ihrer Darstellung nach wurde sie vor mehr als zehn Jahren als 17-Jährige zum Sex mit dem Prinzen gezwungen. Das Königshaus hatte die Vorwürfe ungewöhnlich vehement als „völlig falsch und ohne jede Grundlage“ zurückgewiesen.

Der britische Prinz ist in dem Verfahren weder Angeklagter noch Zeuge. Es geht darum, einen Deal seines Ex-Freundes, des US-Multimillionärs Jeffrey Epstein, mit der Staatsanwaltschaft anzufechten. Dieser hatte sich 2008 schuldig bekannt, Klienten mit minderjährigen Prostituierten versorgt zu haben, und war zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Im Gegenzug war ihm ein zweites Verfahren erspart worden. Im Dezember hatte eine Frau in dem Zusammenhang die Vorwürfe gegen Andrew ins Spiel gebracht. Er habe sie in London, New York und auf einer Privatinsel Epsteins getroffen.

In Großbritannien hatten die Vorwürfe gegen den jüngeren Bruder von Thronfolger Prinz Charles, 66, großes Aufsehen erregt. Andrews Ex-Frau Sarah Ferguson, 55, und Londons Bürgermeister Boris Johnson, 50, hatten sich hinter den Prinzen gestellt, der sich mehrfach mit Skandalen um dubiose Geschäftskontakte, Frauengeschichten und übermäßig viele Flugreisen in die Schlagzeilen gebracht hatte.