Limburg. Obwohl die Auto-Tuning-Fans das Treffen abgesagt hatten, kamen 250 aufgemotzte Wagen. Wer am Car-Freitag teilnimmt, dem droht ein Bußgeld.

Auf dem Gelände des Eiderparks in Rendsburg fand am Karfreitag das diesjährige "Car-Freitag"-Treffen der Tuningszene statt. Die Teilnehmer kamen aus Schleswig-Holstein und benachbarten Bundesländern. Die Polizei zählte rund 2500-3000 Teilnehmer mit etwa 1000 Fahrzeugen. Die Bilanz an beiden Großkontrollstellen am Veranstaltungsort war verheerend: 372 Fahrzeuge wurden am Eiderpark kontrolliert, 170 davon wegen nicht zulässiger Umbauten oder fehlender Betriebserlaubnisse beanstandet. 19 Fahrern wurde die Weiterfahrt untersagt, in einem Fall wegen fehlenden Versicherungsschutzes. Fünf Fahrer fuhren sogar unter alkoholischem Einfluss.

Des Weiteren waren 674 Fahrzeuge zu schnell unterwegs. 15 waren gar so schnell, dass ihnen der vorübergehende Führerscheinentzug droht. Spitzenreiter war ein 21-jähriger BMW-Fahrer, der mit 240 Kilometern pro Stunde bei erlaubten 120 Kilometern pro Stunde fuhr. Dem Fahrer droht nun ein dreimonatiges Fahrverbot.

Auto-Tuning-Fans versammelten sich in Limburg trotz Absage

Auch am ICE-Bahnhof in Limburg haben sich trotz einer Absage des „Car-Freitag“ mehrere Hundert Auto-Tuning-Fans versammelt. Am Freitagvormittag seien rund 250 aufgemotzte Wagen in der Stadt eingetroffen, sagte ein Sprecher der Polizei Limburg. Die Fahrer würden von den Beamten sofort wieder weggeschickt. Derzeit stünden noch etwa 50 bis 100 Autos auf dem Parkplatz am Bahnhof. Unfälle oder größere Staus habe es nicht gegeben.

Unklar ist, wie viele Fahrer sich der Aufforderung der Polizei widersetzen, den Bereich um den ICE-Bahnhof zu verlassen. In diesen Fällen nehmen Beamte die Personalien auf, machen Beweisfotos und leiten ein Verfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit ein.

In der Tuning-Szene wird der kirchliche Feiertag vor Ostern als „Car-Freitag“ begangen. Nach dem hessischen Feiertagsgesetz sind am Karfreitag Veranstaltungen unter freiem Himmel verboten. Die Stadt Limburg droht den Fahrern mit Bußgeldern in dreistelliger Höhe.

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In der Vergangenheit hatte die Polizei das Treffen noch toleriert – auch wenn der „Car-Freitag“ nie genehmigt wurde. Im vergangenen Jahr hatten 2500 frisierte Autos allerdings ein Verkehrschaos verursacht. Deshalb hat die Polizei den Organisator in diesem Jahr aufgefordert sein Werben für die Veranstaltung einzustellen. Dieser habe den „Car-Freitag“ schließlich offiziell abgesagt und sich von dem Treffen distanziert, sagte der Polizeisprecher.