Haltern/Barcelona. Das Los hatte entschieden, wer die verhängnisvolle Reise antreten darf. Eines der Opfer hätte die Unglücksmaschine beinahe verpasst.

Die bei dem Flugzeugabsturz in Südfrankreich verunglückten Schüler aus dem westfälischen Haltern sind für die verhängnisvolle Spanien-Reise ausgelost worden. Weil es für die Teilnahme an dem achttägigen Trip in die Nähe von Barcelona mehr Bewerber gegeben habe als Plätze, sei das Los auf die nun ums Leben gekommenen Mädchen und Jungen gefallen, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung am Mittwoch. Sie berief sich dabei auf den Schulleiter des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern am See.

Eine Schülerin hätte nach Informationen der spanischen Zeitung „El País“ die Unglücksmaschine beinahe verpasst. Wie das Blatt berichtet, hatte das Mädchen seinen Ausweis bei der Familie vergessen, bei der es untergebracht war. Die spanischen Gastgeber seien daraufhin mit dem Auto losgefahren und hätten das Dokument noch gerade rechtzeitig zum Flughafen gebracht. Wenn die Schülerin den Ausweis nicht bekommen hätte, hätte möglicherweise die ganze Gruppe ein anderes Flugzeug genommen, spekulierte die Zeitung.

Der Todesflug von Germanwings 4U 9525

Auch am Mittwochabend gedachten an der Schule der verunglückten Jugendlichen in Haltern zahlreiche Menschen der Opfer
Auch am Mittwochabend gedachten an der Schule der verunglückten Jugendlichen in Haltern zahlreiche Menschen der Opfer © dpa | Rolf Vennenbernd
Mit Anbruch der Nacht mussten die Einsatzkräfte die Suche erneut einstellen
Mit Anbruch der Nacht mussten die Einsatzkräfte die Suche erneut einstellen © Peter Macdiarmid
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg durch das unwegsame Gebirge
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg durch das unwegsame Gebirge © dpa | Guillaume Horcajuelo
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg durch das unwegsame Gebirge
Einsatzkräfte bahnen sich den Weg durch das unwegsame Gebirge © AP | Laurent Cipriani
Die deutsche, die französische und die spanische Flagge an der Unglücksstelle
Die deutsche, die französische und die spanische Flagge an der Unglücksstelle © AFP | ANNE-CHRISTINE POUJOULAT
Der französische Präsident Francois Hollande (3.v.l-r), die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy kamen am Mittwochnachmittag am Unglücksort an
Der französische Präsident Francois Hollande (3.v.l-r), die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy kamen am Mittwochnachmittag am Unglücksort an © dpa | Daniel Karmann
Rajoy, Hollande und Merkel nahe der Unglücksstelle
Rajoy, Hollande und Merkel nahe der Unglücksstelle © AP | Christophe Ena
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Mindestens einer der Schüler soll über die Nachrückliste zu der Reisegruppe dazugestoßen sein. Nach Informationen der „Halterner Zeitung“ hatten sich 40 Jugendliche für die Reise beworben - 14 Schülerinnen und zwei Schüler seien ausgewählt worden.

Insgesamt lernten in der zehnten Jahrgangsstufe des Joseph-König-Gymnasiums 65 Schüler Spanisch. 16 von ihnen und zwei Lehrerinnen waren bei dem Absturz des Germanwings-Fliegers über den französischen Alpen am Dienstag ums Leben gekommen.