Washington . Zwei hochrangige Agenten des Secret Service sollen in eine Sicherheitsbarriere gefahren sein - laut Medienberichten nach einer durchzechten Nacht.

Neuer Ärger beim Secret Service: Das US-Heimatschutzministerium ermittelt gegen zwei hochrangige Agenten, die mit einem Auto in eine Sicherheitsbarriere am Weißen Haus gefahren sein sollen. Die beiden Mitarbeiter seien bereits auf andere Positionen versetzt worden, in denen sie keine operativen oder überwachenden Aufgaben mehr übernähmen, gab der Sicherheitsdienst von Präsident Barack Obama am Mittwoch bekannt. Die Behörde hatte bereits in den vergangenen Monaten mit mehreren peinlichen Vorkommnissen kämpfen müssen.

Zunächst hatte die „Washington Post“ am Mittwochnachmittag über die Ermittlungen berichtet. In der Zeitung hieß es, die Agenten hätten einen Regierungswagen in eine Sicherheitsbarriere nahe dem Weißen Haus gefahren - und das nach einer durchzechten Nacht. Der „Post“ zufolge waren beide Männer hochrangige Mitarbeiter der Behörde.

Secret-Service-Sprecher Robert Hoback sagte am Mittwoch, der kürzlich berufene Direktor Joseph Clancy sei über den Vorfall vom 4. März unterrichtet worden. Clancy habe daraufhin das Heimatschutzministerium gebeten, Untersuchungen einzuleiten. Weitere Details zu dem Vorfall nannte Hoback nicht.

Toppositionen mussten neu besetzt werden

In den vergangenen sechs Monaten mussten mehrere Toppositionen in der kritisierten Behörde neu besetzt werden, unter anderem derjenige von Direktorin Julia Pierson. Grund waren mehrere Sicherheitspannen: Im September 2014 gelang einem mit einem Messer bewaffneten Texaner nach einem Sprung über den Zaun des Weißen Hauses, in den präsidialen Amtssitz vorzudringen. Drei Tage zuvor war ein ebenfalls bewaffneter Mann mit Obama in einem Aufzug gefahren. Im Januar hatten Schüsse an einem Privathaus von US-Vizepräsident Joe Biden in Delaware für Aufsehen gesorgt.

Die Anführer eines für Reformen im Regierungsapparat zuständigen Repräsentantenhaus-Komitees, der republikanische Vorsitzende Jason Chaffetz und der Demokrat Elijah Cummings, erklärten in einer Stellungnahme zu dem Fall am Mittwochabend: „Die Tatsache, dass hochrangige Agenten in dieses Vorkommnis involviert waren, ist nicht nur peinlich, sondern zeigt auch einen klaren Mangel an Urteilsvermögen in einer möglicherweise gefährlichen Situation.“ (AP)