Der „World Press Photo Award“ geht an ein Bild des dänischen Fotografen Mads Nissen, der 2013 und 2014 die Einschüchterung Homosexueller und die Arbeit von Aktivisten in Russland dokumentierte.

Amsterdam. Das Pressefoto des Jahres zeigt die Konturen zweier junger Männer aus Russland in einem abgedunkelten Raum beim Sex. Die Stiftung „World Press Photo“ zeichnete am Donnerstag den dänischen Fotografen Mads Nissen für die Aufnahme aus, die die zunehmende Diskriminierung Homosexueller in Russland zum Thema macht. Die Auszeichnung, die einmal jährlich in Amsterdam vergeben wird, gilt als renommierter Preis für Fotojournalisten.

Für den Wettbewerb wurden knapp 98.000 Fotos von 5.700 Fotografen und Fotojournalisten aus aller Welt eingereicht. Der Preis wird seit mehr als 50 Jahren vergeben und ist mit 1.500 Euro pro Kategorie dotiert. Erstmals wurden in diesem Jahr Langzeit-Projekte von Fotografen ausgezeichnet.

Mads Nissen dokumentierte 2013 und 2014 die Einschüchterung Homosexueller und die Arbeit von Aktivisten in Russland. „Es ist ein Versuch zu verstehen, wie es ist, mit einer verbotenen Liebe im modernen Russland zu leben“, erklärte Nissen auf seiner Website. Das Siegerfoto des „World Press Photo Awards“ ist Teil der Reportageserie und zeigt Jon (21) und Alex (25) auf einem Bett in Sankt Petersburg.

In der Kategorie Nachrichtenfotos zeichnete die Jury ein Foto des türkischen Fotografen Bulent Kilic aus, das ein verwundetes Mädchen zeigt, wie es von der Polizei nach Anti-Regierungsprotesten in Istanbul abgeführt wird. Die deutschen Fotografen Christian Ziegler und Sandra Hoyn belegten den zweiten und dritten Platz in der Kategorie Naturfotos.