Sachsens Ministerpräsident und Dresdens Oberbürgermeisterin riefen zu der Kundgebung vor der Frauenkirche auf. Nach den Reden feierten Zehntausende Teilnehmer ein Fest für Weltoffenheit und mehr Dialog.

Dresden. Zehntausende Menschen demonstrieren am Sonnabend in Dresden für Weltoffenheit und Mitmenschlichkeit. Damit folgten sie einem Aufruf der sächsischen Landesregierung.

Nach Angaben der Veranstalter versammelten sich vor der Frauenkirche in der Landeshauptstadt am Sonnabendnachmittag 35.000 Bürger. Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf der Veranstaltung. Die Demonstration sollte auch ein Zeichen gegen die islamkritische Pegida-Bewegung setzen, die sich in Dresden jede Woche zu ihren Montagsdemonstrationen trifft. Zuletzt nahmen daran nach Schätzungen der Polizei rund 18.000 Menschen teil.

Zahlreiche Politiker haben die Kundgebungen der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) scharf kritisiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Sonnabend in Hamburg, die Aufforderung in ihrer Neujahrsansprache, sich den Pegida-Demonstrationen nicht anzuschließen, habe weiter Gültigkeit.

Es besteht die Sorge, dass Pegida durch das islamistische Attentat auf das französische Satireblatt „Charlie Hebdo“ weiteren Zulauf bekommt. Einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge fühlen sich 40 Prozent der Deutschen durch Muslime im eigenen Land bedroht.