Die Leiche der kleinen Phoebe wird rund zwei Kilometer von einer Brücke in Florida entfernt geborgen. Der 25-jährige Vater des Kindes soll sich vor der Tötung des Mädchens seltsam benommen haben.

St. Petersburg. Ein Mann, der am Donnerstag seine fünf Jahre alte Tochter von einer Brücke in Florida geworfen haben soll, hat sich im Vorfeld der Tat nach Angaben seiner Anwältin seltsam verhalten. Wie aus Polizeidokumenten hervorgeht, soll der Verdächtige seine Anwältin als „Gott“ bezeichnet haben und sie gebeten haben, eine Bibel auf Schwedisch zu übersetzen.

Anwältin Genevieve Torres sagte, sie habe sich am Mittwoch mit dem verdächtigen John J. getroffen, um den Fall um das Sorgerecht für seine fünfjährige Tochter Phoebe zu besprechen. Das kleine Mädchen wurde tot in der Bucht Tampa Bay gefunden. Die Polizei wirft dem 25 Jahre alten Vater des Kindes vor, die Fünfjährige ins Wasser geworfen zu haben. Der Mann befand sich in Haft. Ihm droht eine Anklage wegen Mordes.

Torres machte sich Sorgen um J. und das Mädchen und berichtete der Polizei von den seltsamen Aussagen ihres Mandanten. Diese befragte J. und seine Tochter, als er sie von einer Kindertagesbetreuung abholte. Beide schienen bei guter Gesundheit zu sein. Den Dokumenten zufolge erklärte J., er wolle weder sich noch irgendeiner anderen Person Schaden zufügen. Rund zwölf Stunden später warf J. nach Polizeiangaben seine kleine Tochter über das Brückengeländer.

Die Eltern des Mädchens waren sechs Jahre zusammen. Die Polizei wurde in dieser Zeit viele Male wegen Vorwürfen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt gerufen. J. hatte das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter. Der Mann soll laut Polizeidokumenten vor kurzem eine einstweilige Verfügung gegen die 29-jährige Mutter des Kindes beantragt haben, was aber abgelehnt wurde.

Ein Polizist beobachtete, wie das Auto des Mannes kurz nach Mitternacht mit etwa 160 Stundenkilometern auf die Sunshine Skyway Bridge zuraste. Als ein Beamter J. erreichte, war dieser im Brückenbereich an die Seite gefahren. Der Verdächtige sei ausgestiegen und auf den Polizisten zugelaufen, der seine Waffe zog. Anschließend habe J. Phoebe von der Rückbank gepackt und „ihr Gesicht an seine Brust“ gehalten, als er sie zum Brückengeländer trug, sagte der Polizeichef Anthony Holloway.

Es war zunächst unklar, ob das Mädchen zu diesem Zeitpunkt noch am Leben war. Der Beamte dachte aber den Angaben zufolge, die Fünfjährige schreien gehört zu haben, bevor J. sie in die Tampa Bay in rund 18 Metern Tiefe geworfen haben soll. Der Körper des Kindes wurde rund zwei Kilometer von der Brücke entfernt geborgen. Phoebe wurde gegen drei Uhr morgens Ortszeit am Donnerstag für tot erklärt.