„Das ist nicht Deutschland“: Die Altkanzler Helmut Schmidt und Gerhard Schröder haben die Pegida-Demos gegen eine angebliche Islamisierung scharf kritisiert. Sie sehen Fremdenhass und Intoleranz.

Berlin. 50 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, darunter die Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und Gerhard Schröder (SPD), haben sich in einem Appell gegen Pegida, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz ausgesprochen.

Der „Bild“ sagte der 96-jährige Schmidt: „Die Pegida-Proteste appellieren an dumpfe Vorurteile, an Fremdenhass und Intoleranz. Doch das ist nicht Deutschland.“ Deutschlandmüsse weltoffen und tolerant bleiben.

Gerhard Schröder bekräftigte seine Forderung nach einer Neuauflage des einst von ihm selbst initiierten „Aufstands der Anständigen„: „Den brauchen wir auch heute“, sagte er der Zeitung. Schröder betonte, es sei gut, „dass die demokratischen Parteien und die Kirchen eine klare Position gegen Pegida gefunden haben“.

Pegida steht für die Bewegung „Patriotische Europäer gegendie Islamisierung des Abendlandes“. Sie hat vor allem in Dresden Zehntausende Menschen zu Demonstrationen auf die Straßegebracht.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte: „Parolenersetzen keine Fakten: Deutschland braucht Zuwanderer. Und wirmüssen ein Herz haben für Flüchtlinge in Not.“ Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erklärte: „Pegida schadet nicht nur unserem Land, es wirft auch ein schlechtes Bild auf Deutschland im Ausland.“

Ähnlich äußerten sich auch andere Politiker, Wirtschaftsvertreter und Künstler. Der Manager der Fußball-Nationalelf, Oliver Bierhoff, erklärte: „Wir sind Weltmeister geworden mit vielen Spielern, die einen Migrations-Hintergrund haben. So selbstverständlich wie wir in der Nationalelf Integration leben, so sollte es auch in der Gesellschaft funktionieren.“