Heftiger Sturm hielt am Morgen die Suchhubschrauber am Boden. Nach Angaben des indonesischen Rettungsdienstes wurde der Flugzeugrumpf mit Sonargeräten am Meeresboden der Java-See geortet.

Surabaya. Schlechtes Wetter hat am Mittwoch die Suche nach weiteren Opfern des AirAsia-Absturzes vor der Küste von Borneo behindert. Heftiger Sturm hielt am Morgen die Suchhubschrauber am Boden. Trotz einer leichten Wetterbesserung mussten später mehrere Helikopter aus Sicherheitsgründen umkehren. Nach Angaben der Suchmannschaften wurden bislang sieben Leichen aus dem Meer geborgen. Zwei Särge mit Toten wurden an den Startflughafen der Unglücksmaschine nach Surabaya gebracht.

Der Airbus A320-200 war am Sonntagmorgen auf dem Weg von Surabaya auf Java nach Singapur mit 162 Menschen an Bord bei schlechtem Wetter verschwunden. Am Dienstagmorgen wurden dann Leichen und Wrackteile in der Java-See südwestlich der Insel Borneo entdeckt, darunter eine Einstiegstür und mehrere Koffer. Zudem entdeckte die Besatzung einer Luftwaffen-Maschine am Meeresboden den Umriss eines Flugzeugs. Nach Angaben der Einsatzkräfte trug keine der bislang gefundenen Leichen eine Rettungsweste.

Der Chef des indonesischen Rettungsdienstes, Bambang Soelistyo, dementierte Medienberichte, wonach der Flugzeugrumpf bei einem Einsatz mit Sonargeräten am Meeresboden geortet worden sei.

Die indonesischen Suchtrupps konzentrieren sich bei ihrem Einsatz neben der Bergung der Todesopfer vor allem auf die Suche nach den Flugschreibern der Maschine, die Aufschluss über die Absturzursache liefern können. Die britische Flugunfalluntersuchungsbehörde entsandte einen Experten nach Singapur, um bei den Ermittlungen zu helfen.

Angehörige geben DNA-Proben ab

In Surabaya, von wo die Unglücksmaschine gestartet war, übergaben trauernde Angehörige den Ermittlern Dokumente und medizinische Unterlagen, um bei der Identifizierung der Vermissten zu helfen. Dutzende Familienmitglieder gaben zudem bereits DNA-Proben ab.

Ein Flugzeug brachte am Mittwoch die ersten zwei Särge mit Opfern des Absturzes nach Surabaya. Mit einem Krankenwagen wurden sie zur Identifizierung in ein Krankenhaus gefahren.

Der 60-jährige Hadi Widjaja begann damit, die Bestattung seines Sohnes Andreas und seiner Schwiegertochter Enny vorzubereiten. „Ich kann kaum erwarten zu erfahren, ob die Suchtrupps ihre Leichen gefunden haben. Der Präsident hat gesagt, dass sie alles tun werden, um die Toten zu finden“, sagte er. „Aber wenn sie sie nicht finden können, werde ich Blumen ins Meer streuen, um so Abschied zu nehmen.“

Flug QZ8501 war am Sonntagmorgen von Surabaya auf der indonesischen Insel Java Richtung Singapur gestartet. Rund 40 Minuten später brach der Kontakt zu dem Airbus A320-200 der malaysischen Billigfluggesellschaft AirAsia ab. In seinem letzten Funkspruch hatte der Pilot gesagt, er wolle einem Sturm ausweichen. Seine Bitte um eine höhere Flugroute lehnte die Flugkontrolle ab, weil dort bereits andere Maschinen unterwegs waren. „Zwei bis drei Minuten später, als der Fluglotse die Genehmigung zum Aufsteigen auf 34.000 Fuß erteilen wollte, antworte das Flugzeug nicht mehr“, sagte Winsu Darjono von der indonesischen Flugkontrolle.

Es ist der dritte Absturz einer malaysischen Maschine in diesem Jahr. Im März war Malaysia-Airlines-Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord spurlos verschwunden. Die Maschine stürzte vermutlich im südlichen Indischen Ozean ab, wurde aber nie gefunden. Im Juli wurde Flug MH17 von Amsterdam nach Kuala Lumpur mit 298 Menschen an Bord über dem umkämpften Osten der Ukraine vermutlich abgeschossen.