Die Schwester des Berliner Prügelopfers Jonny K. behauptet, dass Jugendgerichte den Tod von Tugce hätten verhindern können. Bis zu 3000 Gäste werden für die Trauerfeier am Nachmittag erwartet.

Berlin. Der Tod der Studentin Tugce A. hätte nach Ansicht der Schwester des Berliner Prügelopfers Jonny K. mit strengeren Urteilen von Jugendgerichten möglicherweise verhindert werden können. „Hätte man diesen Menschen vorher schon ein bisschen mehr wachgerüttelt und ihm klare Grenzen gezeigt, wäre es vielleicht nicht zu dieser Tat gekommen“, sagte Tina K. am Mittwoch im RBB-Inforadio. „Ich schüttele den Kopf, wenn ich höre, dass solche Täter vorher schon auffällig waren.“

Der mutmaßliche 18 Jahre alte Schläger war laut Staatsanwaltschaft bereits wegen Körperverletzung belangt worden. „Aber bei uns ist es immer so: Es wird ganz lange beobachtet und beobachtet und wir gucken mal und Sozialstunden und dann passiert so was“, sagte Tina K.

Die bei einer Prügelattacke tödlich verletzte Tugce wird am Mittwoch in Hessen beigesetzt. Rund 3000 Gäste werden zur Trauerfeier erwartet. Auch Politiker und Botschafter werden erwartet.

Der Fall erinnert an den 20-jährigen Jonny K., der 2012 auf dem Berliner Alexanderplatz von mehreren Männern totgeprügelt wurde. Seine Schwester Tina engagiert sich seitdem für Zivilcourage.