Normalerweise sind seine Konzerte ausverkauft und er spielt vor Menschenmassen - nun gab Musik-Legende Bob Dylan mit seiner Band an der Philadelphia Academy of Music ein Konzert für eine einzige Person.

New York – Exklusive Konzertkarten gibt es viele, doch eine Sondervorstellung von Musik-Legende Bob Dylan für nur eine einzige Person ist wohl eine echte Rarität. Der schwedische TV-Star Fredrik Wikingsson durfte sich über eine genau solche freuen, als Dylan und dessen Band am vergangenen Sonntag an der Philadelphia Academy of Music ihm allein ein Konzert gaben. Der erklärte Dylan-Fan Wikingsson arbeitet derzeit an einer Serie darüber, wie eigentlich für große Menschenmengen gedachte Veranstaltungen auf allein anwesende Personen wirken.

Der Schwede hatte lange darauf hingearbeitet, dass das Exklusivkonzert stattfindet. Dem US-Musikmagazin „Rolling Stone“ sagte er, dass er vor lauter Aufregung vor Dylans Auftritt nichts habe essen können. „Ich habe so viel gegrinst, es fühlte sich an, als wäre ich auf Ecstasy“, sagte Wikingsson. „Mein Gesicht hat anschließend stundenlang wehgetan, weil ich mit dem Grinsen nicht aufhören konnte.“

Das reguläre Konzert kam später

Später an dem Tag gab Dylan in Philadelphia noch ein reguläres Konzert. Trotz seines Alters von 73 Jahren geht der Musiker weiterhin regelmäßig auf Tour, doch eine derartige Privatvorstellung ist auch für ihn alles andere als typisch. Bei dem Auftritt spielte Dylan laut „Rolling Stone“ Coverversionen berühmter Rocksongs, darunter „Heartbeat“ von Budy Holly oder „Blueberry Hill“ von Fats Domino.

Wikingsson, der das Sonderkonzert auf Twitter bestätigte, will das Erlebnis in einer 15-minütigen Dokumentation verarbeiten, die kommenden Monat auf der Online-Videoplattform Youtube erscheinen soll. Auf der Facebook-Seite für das schwedische „Experiment Ensam“ („Experiment Einsam“), soll Wikingssons Erfahrung als alleiniger Zuschauer des Rock-Großmeisters aufgearbeitet werden. „Werden wir absolute Euphorie erleben oder innere Leere, da er sein Erlebnis mit niemandem teilen kann?“, heißt es auf der Seite.

Dem „Rolling Stone“ sagte Wikingsson, dass er sich das öffentliche Konzert Dylans nicht angesehen habe. Dies wäre „seltsam“ gewesen und ohnehin hätte „nichts die Privatvorstellung überbieten“ können. Stattdessen sei er am Abend in eine Karaoke-Bar gegangen und habe dort Lieder von Dylan gesungen – zusammen mit anderen Leuten.