Der Komiker ist als Star der TV-Serie „Die Bill Cosby Show“ international bekannt. Jetzt sind Missbrauchsvorwürfe gegen ihn laut geworden.
New York. Ein für kommenden Mittwoch geplanter Talkshow-Auftritt von US-Komiker Bill Cosby ist angesichts wachsender Aufregung um Missbrauchsvorwürfe abgesagt worden. Ein Sprecher des 77-Jährigen bestätigte am Freitagabend (Ortszeit), dass Cosby nicht wie vorgesehen in der „Late Show“ von David Letterman auftreten werde. Einen Grund dafür nannte er nicht. Von den Verantwortlichen der Fernsehsendung gab es zunächst keine Stellungnahme.
Gegen Cosby sind Vorwürfe laut geworden, er habe in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Frauen sexuell missbraucht. Eine der Beschuldigerinnen erhob vor kurzem in Interviews und in einem Beitrag für die Online-Ausgabe der Zeitung „The Washington Post“ Anschuldigungen gegen den Komiker. Dieser habe in den 80er Jahren ihr „Vertrauen als eine 17-jährige aufstrebende Schauspielerin“ gewonnen. Er habe sie einer Hirnwäsche unterzogen, damit sie ihn als Vaterfigur betrachte, erklärte die Frau, Barbara Bowman. Anschließend habe er sich „mehrere Male“ an ihr vergriffen.
Der Standup-Comedian Hannibal Buress erhöhte vergangenen Monat den Druck auf Cosby, als er den bekannten Komiker als „Vergewaltiger“ bezeichnete. Der Auftritt wurde auf Video festgehalten und im Internet veröffentlicht, wo er von vielen beachtet wurde.
Erst vor kurzem war ein weiterer Talkshow-Auftritt Cosbys gestrichen worden. Der 77-Jährige hätte eigentlich am 30. Oktober in der „Queen Latifah Show“ zu Gast sein sollen. Die Verantwortlichen der Sendung erklärten, der Auftritt sei auf Wunsch Cosbys verschoben worden.
Cosby wurde mit der TV-Serie „Die Bill Cosby Show“, in der er einen Familienvater spielt, international bekannt. Der Komiker wurde nie strafrechtlich wegen Missbrauchsvorwürfen gegen ihn angeklagt. 2006 legte er eine Zivilklage mit einer Frau wegen eines angeblichen Zwischenfalls zwei Jahre zuvor bei. Zu den erneuten Anschuldigungen gegen ihn wollte sich der Comedian bislang nicht äußern.
(AP)