Ein Polizist erschießt nach einer Auseinandersetzung einen schwarzen Jungen. Daraufhin gingen Hunderte Bewohner der US-Stadt Ferguson auf die Straße und skandierten „Tötet die Polizei“.

Ferguson. Tödliche Schüsse eines Polizisten auf einen schwarzen Teenager haben im US-Staat Missouri zu Rassenunruhen geführt. Hunderte Bewohner des mehrheitlich schwarzen Vorortes von St. Louis, in dem der 18-Jährige erschossen wurde, gingen auf die Straßen und skandierten „Tötet die Polizei“. Eine Bürgerrechtsorganisation forderte am Sonntag eine Untersuchung durch die Bundespolizei FBI.

Michael Brown war am Sonnabendnachmittag in der Nähe des Hauses seiner Großmutter in Ferguson von einem Polizisten erschossen worden. Die Polizei erklärte, zuvor sei der Beamte in eine Auseinandersetzung mit Brown und einer weiteren Person geraten. Einer der beiden habe den Polizisten zurück in seinen Wagen gedrängt, wo es zu einem Handgemenge um dessen Waffe gekommen sei, sagte der örtliche Polizeichef Jon Belmar bei einer Pressekonferenz. Ein Schuss habe sich bereits im Auto gelöst. Als der Polizist sich wieder aus dem Auto befreite, habe er auf Brown geschossen und diesen mehrmals getroffen.

Als nach der Tat viele Bewohner der Stadt Ferguson auf die Straße strömten, heizte sich die Stimmung immer mehr auf. Die Polizei forderte schließlich Verstärkung von 60 weiteren Fahrzeugen an. Rund zwei Drittel der 21 000 Einwohner von Ferguson sind schwarz.

Der örtliche Ableger der Bürgerrechtsorganisation NAACP forderte, dass das FBI eingeschaltet werden müsse, „um die Integrität der Ermittlungen zu schützen“. NAACP-Vertreter John Gaskin verglich den Fall mit dem des 2012 in Florida erschossenen 17-jährigen Trayvon Martin.