In den Niederlanden werden weitere Opfer der abgeschossenen Malaysia-Airlines-Maschine erwartet. Unterdessen hat der Kommandeur der Separatisten einen Bericht zurückgewiesen, wonach die Rebellen im Besitz einer Boden-Luft-Rakete waren.

Eindhoven/Charkow. Ein Kommandeur der Separatisten im Konfliktgebiet Ostukraine hat einen Bericht zurückgewiesen, nach dem die prorussischen Kräfte im Besitz des Flugabwehrsystems „Buk“ gewesen seien. „Ich habe keine Kenntnis davon, dass die Aufständischen eine solche Waffe besitzen“, sagte Alexander Chodakowski im Interview des Staatsfernsehsenders Russia Today am Donnerstag. Er bestätigte, dass er mit einem Journalisten eines westlichen Mediums verschiedene Möglichkeiten für den Abschuss der malaysischen Passagiermaschine MH17 durchgesprochen habe.

Bei dem auf Video aufgezeichneten Gespräch habe es allerdings einen „roten Faden“ gegeben mit der Aussage, dass er den „Buk“-Einsatz nicht bezeugen könne, betonte Chodakowski. Andere Separatistenführer teilten erneut mit, dass die prorussischen Kräfte kein solches Waffensystem genutzt hätten.

Eine Woche nach dem Flugzeugabschuss über der Ostukraine werden in den Niederlanden am (heutigen) Donnerstag die Leichen weiterer Opfer zurückerwartet. Die Militärmaschinen mit den sterblichen Überresten würden wie am Vortag in Eindhoven landen, teilte die Regierung mit. Demnach soll es anlässlich der Rückführung erneut eine Zeremonie geben.

Am Donnerstag wollen britische Spezialisten den zweiten Flugdatenschreiber der abgeschossenen Maschine der Malaysia Airlines inspizieren. Tags zuvor teilte die niederländische Verkehrssicherheitsbehörde mit, der Stimmrekorder aus dem Cockpit sei zwar beschädigt, doch seien die Daten intakt. Auch gebe es keine Anzeichen für eine Manipulation. Ermittler hatten die beiden sogenannten Blackboxen von Flug MH17 einem Speziallabor in Südengland übergeben.

Die Malaysia-Airlines-Maschine mit der Flugnummer MH17 stürzte am vergangenen Donnerstag in den von Separatisten kontrollierten Gebieten in der Ostukraine ab. Alle 298 Menschen an Bord kamen um. Die Regierung in Kiew und westliche Staaten werfen den Rebellen vor, das Flugzeug mit einer Boden-Luft-Rakete vom Himmel geholt zu haben.

In der Ostukraine wurde am Mittwoch weiter gekämpft. Erneut wurden zwei ukrainische Kampfflugzeuge abgeschossen. Es habe sich um zwei Maschinen vom Typ Suchoi-25 gehandelt, die am Mittwoch gegen 13.30 Uhr über der Gegend Sawur Moglja getroffen worden seien, erklärte das Verteidigungsministerium in Kiew. Nach Darstellung der Separatisten wurde ein Pilot getötet, der andere werde gesucht.