Der Südwesten Deutschlands wurde am Sonntagabend und in der Nacht von schweren Unwettern heimgesucht. Die erste Bilanz: Mehrere Verletzte, gestrichene Flüge, geflutete Straßen und ein abgebrochenes Technofestival.

Umgestürzte Bäume und Container, viele Haushalte ohne Strom: Das Wochenende endete im Südwesten Deutschlands äußerst stürmisch. Heftige Unwetter hielten Polizei und Feuerwehr in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland auf Trab. Welche Auswirkungen die Kapriolen für die einzelnen Bundesländer hatten, listet abendblatt.de in einem Newsblog auf:

So war es in Baden-Württemberg

In Freiburg wurden in der Nacht auf Montag zahlreiche Straßen überflutet, mehrere Bäume stürzten um. Etwa 150 mal sei die Polizei wegen des Unwetters im Einsatz gewesen. Von größeren Sachschäden war in der Nacht aber nichts bekannt. Nach Angaben der Polizei wurde niemand verletzt.

Größere Sachschäden gab es auch in der Landeshauptstadt Stuttgart nicht. Nach Angaben eines Polizeisprechers seien lediglich einige Verkehrsschilder umgeweht. Am Stuttgarter Flughafen gab es allerdings einige Verspätungen und Streichungen von Flügen. Im Landkreis Esslingen musste wegen herabgefallener Felsbrocken eine Nebenstrecke kurzzeitig gesperrt werden.

So war es in Hessen

Ein heftiges Unwetter hat in Hessen einen Menschen leicht verletzt, zahlreiche Bäume entwurzelt, Dächer abgedeckt und Verkehrsschilder umgeweht.

In Frankfurt wurde ein Mensch nach Polizeiangaben von einem herabfallenden Ast getroffen und leicht verletzt. Größere Sachschäden entstanden jedoch nicht.

In Wiesbaden war die Feuerwehr etwa 300 Mal im Einsatz. Der Sturm deckte innerhalb von Minuten Dächer ab und entwurzelte Bäume, wie die Feuerwehr in der Nacht zu Montag mitteilte. Elf Besuchern einer Gaststätte versperrten umgestürzte Bäume den Weg nach Hause – hier schnitten Einsatzkräfte die Straße frei. Auch die Besucher eines Golfplatzes wurden von umgewehten Bäumen an der Heimfahrt gehindert.

In Offenbach musste die Feuerwehr ebenfalls zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Bäume und Straßenlaternen stürzten auf parkende Autos, auf einer Baustelle stürzte eine Mauer ein.

In Südhessen verzeichnete die Polizei nur vereinzelte Sturmschäden: Umgewehte Verkehrsschilder und Bauzäune, heruntergewehte Äste und einige umgestürzte Bäume. Auf dem Darmstädter Heinerfest wurden einige Fahrgeschäfte zwischenzeitlich angehalten.

So war es in Rheinland-Pfalz

In Mainz wurde ein Technofestival mit 17.500 Besuchern auf dem Messegelände am Sonntagabend gegen 21 Uhr und damit ungefähr zwei Stunden früher als geplant beendet. Umherfliegende Gegenstände verletzten sieben Besucher des „Love Family Park“, vier von ihnen kamen ins Krankenhaus.

Im Mainzer Binnenhafen stürzten einige Hochseecontainer auf die Straße und beschädigten Stromleitungen. Zudem mussten Polizei und Feuerwehr bei rund 100 Einsätzen vor allem umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste beseitigen. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand.

In Trier habe es kurzfristig Starkregen gegeben, berichtete ein Polizeisprecher. Verletzt wurde niemand. Auch größere Sachschäden waren in der Nacht nicht bekannt. Ein abgebrochener Ast beschädigte ein Auto, wie ein Polizeisprecher sagte.

In einigen Ortschaften im Bitburger Land, in der Südeifel und in Teilen der Stadt Bitburg fiel vorübergehend der Strom aus. Auch in Kaiserslautern gab es mehrere Einsätze wegen umgestürzter Bäume, verletzt wurde nach Angaben eines Polizeisprechers auch dort niemand.

So war es im Saarland

Im Saarland gab es laut Polizei etwa zehn unwetterbedingte Verkehrsunfälle. In drei Fällen mit insgesamt fünf beteiligten Autos und einem Motorrad wurden drei Menschen leicht verletzt. Zur Höhe des Sachschadens konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.

Vor allem der Raum Saarbrücken und das östliche Saarland waren von dem Unwetter betroffen. In Saarbrücken deckte der Sturm das Dach eines Hauses ab, viele Bäume stürzten um. In Blieskastel (Saarpfalz-Kreis) wurde eine Stromleitung vom Mast gerissen. Eine Landstraße wurde wegen eines umgestürzten Baumes gesperrt, auch der Bahnverkehr kam dort vorübergehend zum Erliegen.