In einem Chemiewerk des Ölkonzerns Shell in Moerdijk haben mehrere Explosionen einen Großbrand ausgelöst. Über die Ursache der Explosionen ist noch nichts bekannt. In dem Industriekomplex werden Stoffe aus Ölderivaten hergestellt.

Den Haag. Bei einer Explosion und einem anschließenden Brand in einem Chemiewerk des Ölkonzerns Shell in den Niederlanden sind mindestens zwei Menschen leicht verletzt worden. Die Opfer seien mit Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht worden, erklärte der Bürgermeister von Moerdijk, Jac Klijs, in der Nacht zu Mittwoch. Die Ursache der Detonation in der petrochemischen Anlage in Moerdijk südöstlich von Rotterdam war zunächst nicht bekannt.

Die Verletzungen der beiden Opfer seien leicht, hieß es in einer Mitteilung der örtlichen Behörden. Bürgermeister Klijs fügte hinzu, die Rauchschwaden seien für die Anwohner nicht gefährlich. Dennoch rieten die Behörden der Bevölkerung, die Fenster geschlossen zu halten, da der Rauch möglicherweise „kurzzeitige Irritationen“ der Augen und Atemwege hervorrufen könne.

Die Detonation ereignete sich nach Behördenangaben während des Schichtwechsels in dem Komplex, der etwa 40 Kilometer von Rotterdam entfernt liegt, anschließend brach ein Feuer aus. Anwohner sagten dem örtlichen Rundfunksender Omroep Brabant, sie hätten „zwei enorme Explosionen“ gehört. Die Erde habe wie bei einem Beben gezittert. Zeugen berichteten von meterhohen Flammen, die von der Feuerwehr bekämpft wurden. Gegen 00.30 Uhr war das Feuer noch nicht gelöscht. Die Behörden teilten mit, der Brand verliere aber an „Intensität“. Die Ursache für die Explosionen ist noch ungeklärt.

In dem 320 Hektar großen Industriekomplex stellt Shell Stoffe aus Ölderivaten her, die unter anderem für die Produktion von Latexfarben und Synthetikfasern benutzt werden.