Langersehnte Nachricht aus Monaco: Die Frau des Fürsten Albert II. bekommt königlichen Nachwuchs. Über kaum einen Bauch wurde seit Jahren mehr spekuliert. Damit ändert sich auch die Thronfolge im kleinen Stadtstaat.

Monaco. Nach jahrelangem Warten herrscht nun große Aufregung auf dem berühmten Felsen an der Côte d'Azur: Charlène von Monaco ist schwanger. Das Fürstentum gab die von Anhängern herrschaftlicher Häuser sehnlichst erhoffte Nachricht am Freitag bekannt. Der 56 Jahre alte Fürst Albert II. und seine 20 Jahre jüngere Frau erwarten den Nachwuchs Ende des Jahres. „Fürst Albert II. und Fürstin Charlène sind sehr glücklich, ein freudiges Ereignis anzukündigen“, hieß es in der Mitteilung.

Albert ist der Sohn des früheren Herrschers Rainier III. (1923-2005) und der unter ihrem Geburtsnamen als Schauspielerin Grace Kelly bekanntgewordenen Gracia Patricia (1929-1982). Im Juli 2011 heiratete der bis dahin als Lebemann geltende Fürst die frühere südafrikanische Schwimmerin Charlene Wittstock, bis zur Hochzeit noch ohne den nun fürstlichen Akzent von Charlène.

Seitdem war immer wieder über eine Schwangerschaft spekuliert worden. Stets wurde dabei an der häufig unglücklich wirkenden Fürstin gezweifelt. Ihr Mann ist schon zweimaliger Vater. Seine beiden Kinder aus verschiedenen Affären werden vom Fürstentum in der Thronfolge allerdings nicht berücksichtigt, weil sie nicht aus katholischer Ehe stammen.

Während Baby-Nachrichten aus den fürstlichen Gemächern seit Jahren ausblieben, wurde um das Herrscherpaar herum munter geheiratet und Nachwuchs gezeugt. So konnte sich Alberts ältere – und nicht zuletzt Dank mehrerer Ehen auch bekanntere – Schwester, Caroline von Hannover, über Nachwuchs ihrer eigenen vier Kinder freuen. Ihr ältester Sohn Andrea Casiraghi, 29, und seine später angetraute Tatiana Santo Domingo bekamen im März 2013 Sohn Sacha. Bei Charlotte Casiraghi, 27, war es mit Sohn Raphaël im Dezember 2013 so weit. Mit dem Vater des Kindes, dem marokkanisch-französisch-kanadischen Komiker und Schauspieler Gad Elmaleh, 43, ist die älteste Caroline-Tochter bisher nur liiert.

Bei Geburten im Hause Grimaldi und den angeschlossenen Familiensträngen gingen fragende Blicke stets sofort in Richtung Fürstenpaar – lange mit Fehlanzeige. Stefan Blatt, Adelsexperte der Illustrierten „Bunte“, wies am Freitag auf die seit Wochen anhaltenden Gerüchte hin. So habe Charlène bereits einen Termin „wegen Morgenübelkeit“ abgesagt. Blatt sprach vom „zweitwichtigsten Baby in Europa“ nach George in Großbritannien, dem Sohn von Prinz William und dessen Frau Catherine, der Herzogin von Cambridge.

Das monegassische Fürstenpaar hat sich nach Einschätzung Blatts „sehr, sehr lange Zeit gelassen“. Von Fürstin Charlène falle nun „eine Zentnerlast ab“. Aus Sicht des Adelsexperten ist es nach der Heirat eines Fürsten „die einzige Aufgabe, die man im Leben noch hat, ein Kind zu gebären, um die Dynastie zu sichern“. Fürstin Charlène werde nun etwas lockerer werden, auch wenn sie „so richtig offizielle Auftritte“ nicht möge.

Mit der Nachricht vom Fürstenpaar ändern sich tatsächlich auch die künftigen Machtverhältnisse in Monaco. Bisher wären Thron und Herrschaft in dem Zwergstaat auf die Linie von Prinzessin Caroline und dann ihrem ältesten Sohn Andrea und schließlich dessen Kind Raphaël übergegangen. Der aus monegassischer Sicht wohl schlimmste Fall wurde schon vor Jahren per Verfassungsänderung ausgeschlossen: Nach den alten Regeln wäre das Fürstentum ohne männlichen Nachfolger der herrschenden Fürsten an das – republikanische – Frankreich gefallen.