Die Zahl der bei einer Serie von Tornados in den USA getöteten Menschen hat sich auf mindestens 35 Opfer erhöht. Zehntausende Menschen sind ohne Strom. Weitere Wirbelstürme angekündigt.

Washington. Mehrere Wirbelstürme haben in verschiedenen US-Staaten seit Sonntag mindestens 35 Menschen das Leben gekostet. Beim Durchzug von Tornados zwischen Oklahoma und Alabama kam es zudem zu schweren Verwüstungen, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. Zehntausende Menschen waren ohne Strom.

Der Wetterdienst warnte am Dienstag vor schweren Gewittern und weiteren Tornados in der Region. 70 Millionen Menschen könnten hiervon laut Behördenangaben betroffen sein. Durch die Stadt Louisville im Bundesstaat Mississippi war der Wind nach ersten Schätzungen mit einer Geschwindigkeit von 265 bis 320 Stundenkilometern gefegt. Damit wäre der Tornado einer der stärksten Stürme seit Jahresbeginn in den USA.

Die rasenden Winde machten zuletzt in Alabama, Mississippi und Tennessee Häuser dem Erdboden gleich, warfen Lastwagen um und bogen Telefonmasten bis zu einem Neigungswinkel von 45 Grad. Allein in Mississippi kamen am Montag zwölf Menschen ums Leben. Im Ort Louisville suchten Feuerwehrleute in Trümmern von Wohnmobilen nach drei Vermissten.

In der Kleinstadt Tupelo, dem Geburtsort von Elvis Presley, waren sämtliche Gebäude zweier Wohngebiete beschädigt. Am Dienstagmorgen hing Nebel über den Trümmern, Helfer gingen von Rettungs- zu Räumarbeiten über.

Aus Alabama wurden drei Tote gemeldet. Zwei Opfer gab es im Norden des US-Staats, eines im weiter südlich gelegenen Tuscaloosa. Dort sei ein Student umgekommen, als er in einem Keller vor einem Wirbelsturm Zuflucht suchte und eine Stützmauer auf ihn herabfiel.

Dach einer Kirche wurde heruntergerissen

Großen Schaden richtete ein Wirbelsturm im Norden Alabamas westlich der Stadt Athens an, wie die für den Bezirk Limestone zuständige Notfallbehörde mitteilte. In der Ortschaft Kimberley hatte ein Tornado das Dach einer Kirche heruntergerissen. Am Morgen lag es in einem Stück neben dem Ziegelsteingemäuer.

Die seit Sonntag wütenden Tornados sind Auswüchse eines gewaltigen Sturmtiefs. Einer der Stürme hinterließ am Sonntag in Arkansas nahe der Hauptstadt Little Rock eine 128 Kilometer lange und teils 800 Meter breite Schneise der Verwüstung, mindestens 15 Menschen kamen dort ums Leben. US-Präsident Barack Obama hatte den Betroffenen sein Beileid ausgesprochen und Hilfe der Regierung zugesagt.

2011 hatten mehr als 60 Tornados in Alabama mehr als 250 Menschen getötet.