Die spanischen Behörden schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Sie meldeten, dass ein Flugzeug abgestürzt war - das sich später aber als Schiff entpuppte.

Las Palmas de Gran Canaria. Nach dem falschen Alarm um einen angeblichen Flugzeugabsturz vor der Küste von Gran Canaria haben verschiedene spanische Behörden die Verantwortung von sich gewiesen. Der Rettungsdienst der Kanaren, der den Alarm ausgelöst hatte, betonte am Freitag, der Flughafen habe auf telefonische Anfrage mehrfach bestätigt, dass ein Flugzeug im Meer treibe.

„Der Flughafen gilt als eine absolut zuverlässige Quelle“, sagte der Direktor des Rettungsdienstes, Luis Santacreu. „Es wäre eine Schande, wenn man an einer solchen Quelle Zweifel hegen müsste.“ Spanische Medien verbreiteten den Mitschnitt der Telefongespräche. Danach sagte ein Fluglotse dem Rettungsdienst: „Ich bestätige: Eine Boeing 737 treibt auf dem Wasser. Mobilisieren sie alle verfügbaren Mittel.“

Demgegenüber betonte die Flughafenbehörde AENA, der auch die Lotsen unterstellt sind, es seien alle Bestimmungen des Krisen-Protokolls eingehalten worden. Ein Lotsenverband wiederum hielt dem Rettungsdienst vor, den Alarm vorschnell über Twitter veröffentlicht zu haben. Am Anfang des Falls vom Donnerstag stand eine optische Täuschung, wegen der zwei Spezialschiffe vor der Küste der Ferieninsel mit einem Flugzeug verwechselt worden waren.