Das legendäre amerikanische Musik-Magazin widmet sich in einer langen Titelreportage dem Papst. Der Untertitel kommt aus einer Hymne von Bob Dylan.

New York. Papst Franziskus wird als erster Papst Titelthema des US-Musik-Magazins „Rolling Stone“. Die Pop-Illustrierte veröffentlichte am Dienstag auf ihrem Internetportal den Text einer langen Titelreportage für die Druckausgabe, die zum 13. Februar weltweit in den Handel kommt.

In Anspielung auf den bekannten Bob-Dylan-Song lautet der englische Titel „Pope Francis: The Times They Are A-Changin'“ (Papst Franziskus: Die Zeiten ändern sich). Das Lied war in den 1960er Jahren eine der Hymnen der kulturellen Revolution in den USA und in Europa.

In der Reportage aus Rom wird Franziskus als Gegenstück zu seinem Vorgänger Benedikt XVI. (2005-2013) dargestellt, der nach Meinung des Autors ein „überzeugter Traditionalist“ war und dessen Wahl im Jahr 2005 die schlechteste aller Möglichkeiten gewesen sei. Im Gegensatz zu Benedikt XVI. habe Franziskus radikale Veränderungen im Sinn und beherrsche den populären Auftritt ähnlich wie einst US-Präsident Bill Clinton.

Als die Kardinäle ihn im März 2013 wählten, hätten sie nicht gewusst, dass der Argentinier für Veränderung steht, spekuliert der „Rolling Stone“. Nun aber sei seine Reformagenda offensichtlich, die sich nicht nur auf Fragen eines veränderten Stils beschränke. Denn ein anderer Stil bedeute in der Kirche immer auch Veränderungen in der Substanz. Als Kronzeugen für diese These zitiert der „Rolling Stone“ den US-amerikanischen Jesuiten und Buchautor Thomas Reese. Ausführlich beschreibt das Magazin das Unbehagen von US-Konservativen mit dem Papst aus Argentinien und seinen „linkslastigen“ Thesen.

Der 1967 gegründete „Rolling Stone“ vertritt politisch meist linke und liberale Positionen. Der Autor der Papst-Titelgeschichte, Mark Binelli, ist Mitherausgeber des 14-tägig erscheinenden Magazins. Für Stars im Musikgeschäft gilt es als eine der größten Auszeichnungen überhaupt, wenn ihnen der „Rolling Stone“ eine Titelgeschichte widmet.