51-Jährige hatte sich in der Hauptstadt verlaufen und erkundigte sich nach dem Weg zum Hotel. Dabei sei sie von einer Gruppe von mehreren Männern mit einem Messer bedroht und verschleppt worden. Zunächst gab es keine Festnahmen.

Neu Delhi Eine dänische Touristin ist in Neu Delhi Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden. Der Zwischenfall ereignete sich am Dienstag in der Nähe einer beliebten Einkaufsgegend in der Hauptstadt, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Demnach hatte sich die 51-Jährige verlaufen und wollte zurück zu ihrem Hotel. Die Nachrichtenagentur Press Trust of India meldete, die Dänin habe eine Gruppe Männer um Hilfe gefragt. Diese hätten sie jedoch an einen abgelegenen Ort gelockt und vergewaltigt.

Die Frau sei auch geschlagen und ausgeraubt worden, sagte Polizeisprecher Rajan Bhagat. Den Angaben zufolge gelang es ihr, am Dienstagabend zu ihrem Hotel zurückzugelangen. Der Besitzer alarmierte daraufhin die Polizei. Zunächst gab es keine Festnahmen, es wurden aber mehrere Verdächtige befragt. Die dänische Botschaft äußerte sich nicht zu dem Fall.

Eine tödliche Gruppenvergewaltigung in Neu Delhi im Dezember 2012 hatte eine weitreichende Debatte über die grassierende sexuelle Gewalt in Indien und das Scheitern wirksamer Schutzmaßnahmen für Frauen ausgelöst. Der Fall wühlte das südasiatische Land auf und setzte eine Justizreform in Gang. Unter anderem wurden Sondergerichte für Vergewaltigungsfälle gegründet.

Die Zahl der gemeldeten Vergewaltigungen nahm in Indien zuletzt zu. Dies lässt darauf schließen, dass betroffene Frauen dazu ermutigt werden, derartige Verbrechen mitzuteilen. Zwischen Januar und Oktober 2013 wurden in der Hauptstadt Neu Delhi und ihren Vororten 1330 Fälle von Vergewaltigung den Behörden gemeldet. 2012 waren es für das gesamte Jahr 706 Fälle, wie aus Zahlen der Regierung hervorgeht.

Ausländerinnen sind von Vergewaltigungen in Indien immer wieder betroffen. Im März vergangenen Jahres wurde eine Schweizerin Opfer einer Gruppenvergewaltigung, als sie mit ihrem Mann eine Fahrradtour durch Zentralindien machte. Die Vorfälle gefährden die indische Tourismusindustrie. Das Tourismusministerium rief daher eine Kampagne mit dem Namen „I Respect Women“ (deutsch: Ich respektiere Frauen) ins Leben, um Reisenden Mut zu machen. (AP)