In Nordindien machen Polizei und Forstbeamte Jagd auf einen Tiger, der aus einem Nationalpark entwichen war. Er soll in den vergangenen zwölf Tagen vier Menschen getötet haben.

Neu Delhi. In Nordindien wird ein Tiger für den Tod von vier Dorfbewohnern binnen zwölf Tagen verantwortlich gemacht. Wie die Behörden am Donnerstag mitteilten, war sein bislang letztes Opfer am Vortag eine 40-jährige Frau in einem Dorf des Bundesstaats Uttar Pradesh. Polizei und Forstbeamte nahmen mit Unterstützung zweier Elefanten die Jagd nach dem Tier auf, das offenbar aus dem bei Touristen beliebten Jim-Corbett-Nationalpark entwichen war.

Dorfbewohner im etwa 110 Kilometer entfernten Distrikt Moradabad sind verängstigt, weil es seit dem ersten Todesfall am 29. Dezember nicht gelang, den Tiger einzufangen. Die Zahl der in Indien lebenden Tiger wird mit 1700 angegeben, etwa 200 davon befinden sich im Corbett-Nationalpark am Fuß des Himalaya. Zum Zeitpunkt von Indiens Unabhängigkeit 1947 gab es noch geschätzte 40.000 Tiger. Die Schrumpfung des Bestands der in freier Wildbahn lebenden Tiere geht zurück auf Wilderei, internationale Schmugglernetzwerke und Zerstörung des Lebensraums.