Die niederländische Organisation Mars One hat aus einem Bewerberfeld von mehr als 200.000 Menschen die ersten Interessenten ausgesucht, die für einen Flug zum Mars in Frage kommen. Sie sollen eine Kolonie aufbauen. Ein Rückflug ist nicht vorgesehen.

Den Haag. Die Pläne zur Besiedelung des Mars gehen ein gutes Stück voran. Die niederländische Organisation Mars One hat nun aus einem Bewerberfeld von mehr als 200.000 Menschen aus 140 Ländern die ersten 1058 Menschen ausgewählt, die zum Mars fliegen sollen. Die Organisation teilte mit, dass in einer Fernsehshow in weiteren Etappen am Ende 24 Ausgewählte übrig bleiben. Möglicherweise soll dann ab 2025 die Organisation des Show-Erfinders Bas Lansdorp insgesamt sechs vierköpfige Gruppen auf dem Roten Planeten absetzen. Sie sollen dort eine Kolonie aufbauen. Rückflüge zur Erde sind nicht vorgesehen.

Mars One verlangt von den mindestens 18 Jahre alten Teilnehmern gute Gesundheit, soziale Kompetenz und gute Englischkenntnisse. Wer ausgewählt wird, muss zunächst die starke Strahlung während des sieben Monate langen Flugs und die schwierige Landung überleben. Anschließend müssen die Laien-Astronauten auf einem trockenen Planeten hausen, auf dem es durchschnittlich minus 63 Grad kalt ist. Die Atmosphäre auf dem Mars besteht hauptsächlich aus schädlichem Kohlendioxid.

Das Vorhaben ist bisher auf breite Skepsis gestoßen, hat aber mit dem niederländischen Physik-Nobelpreisträger Gerard 't Hooft auch einen prominenten Unterstützer. Bisher wurden lediglich unbemannte Roboterfahrzeuge zum Mars geschickt. Zuletzt startete Indien im vergangenen November eine Marsmission. Im August 2012 landete der Nasa-Forschungsroboter „Curiosity“ auf dem Planeten.