Der Zug prallte an einem Bahnübergang in einen Kleinbus, der offenbar die Warnsignale und Absperrketten nicht beachtet hatte. In dem Bus saßen Gäste einer Hochzeitsgesellschaft.

Kairo. Beim Zusammenprall eines Kleinbusses mit einem Zug sind in Ägypten 27 Menschen getötet und mehr als 30 weitere verletzt worden. Bei den meisten Todesopfern handelte es sich nach Angaben der Behörden um Gäste einer Hochzeit, die auf dem Heimweg waren. Ersten Ermittlungen zufolge hatte der Busfahrer am Montagmorgen Warnsignale am Bahnübergang missachtet und eine eigens angebrachte Absperrkette durchbrochen.

Unter den Todesopfern war laut dem Bericht eines AFP-Reporters auch ein dreijähriges Mädchen. Der Kleinbus wurde bei dem Vorfall etwa 45 Kilometer südlich von Kairo komplett zerstört. Seine Trümmer wurden einen Kilometer weit von dem mit voller Geschwindigkeit fahrenden Zug mitgeschleift.

„Der Bus ist ersten Ermittlungen zufolge auf den Bahnübergang zugerast“, berichtete der Chef der Bahnbehörde, Hussein Sakaria. „Der Übergang war mit Ketten abgesperrt. Und es gab Warnsignale.“ Die Absperrketten seien wie vorgeschrieben vor der Durchfahrt des Zuges über die Straße gespannt worden, der Bus habe sie jedoch durchbrochen.

Erst vor wenigen Tagen war der Bahnverkehr in Ägypten wieder vollständig aufgenommen worden. Wegen der Unruhen nach dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi im Juli waren die Zugverbindungen zuvor vorübergehend gestoppt worden. In dem Land kommt es immer wieder zu schweren Unglücken. Vor einem Jahr kamen 47 Schulkinder ums Leben, als ein Zug in einen Schulbus raste.