Bill Gates, der geschätzt reichste Mann der Welt, geht davon aus, dass er vond er Liste der Superreichen verschwinden werde. Der Microsoft-Gründer fordert zudem mehr “investigativen Journalismus“.

Berlin. Bill Gates sorgt sich um die Zukunft des Journalismus. „Wir brauchen wieder mehr investigativen Journalismus, sonst hat die Welt irgendwann ein Problem“, sagte der Microsoft-Gründer der „Welt am Sonntag“: „Es muss allerdings ein Geschäftsmodell geben, um diesen Journalismus künftig finanzieren zu können.“

Für den 58-jährigen Gates ist unvermeidlich, „dass es Zeitungen irgendwann nicht mehr in gedruckter Form geben wird“. „Das an sich ist auch kein Problem, wenn es gute digitale Inhalte gibt“, fügte er hinzu. Derzeit sei der Einbruch der Printanzeigen jedoch viel größer als das, was im digitalen Geschäft aufgefangen wird. In den USA komme auf fünf Dollar, die im Print verloren gehen, nur ein Dollar aus dem Digitalen.

„Für die Gesellschaft insgesamt ist der Wert der Inhalte von Zeitungen und Zeitschriften sehr hoch“, gab der Milliardär zu bedenken: „Für den individuellen Nutzer aber offenbar nicht, weil er Nachrichten an vielen Orten im Netz gratis bekommen kann.“ Eine Antwort auf die Frage, wer am Ende einspringt, wenn investigativer Journalismus nicht mehr zu finanzieren ist, hat Gates derzeit keine Antwort.

Unterdessen geht Bill Gates, geschätzt der reichste Mann der Welt, geht davon aus, von der Liste der Superreichen zu verschwinden. „Ich habe ja 30 Milliarden Dollar weggegeben“ sagte der Microsoft-Mitbegründer der „Welt am Sonntag“. „Und ich werde weiter Geld in die Stiftung verschieben und mein eigenes Vermögen wird schrumpfen. Irgendwann werde ich von all diesen Listen verschwunden sein. Das ist mir ganz offensichtlich egal.“ Nach Schätzungen des US-Magazins „Forbes“ und des Finanzdienstleisters Bloomberg hat Gates ein Vermögen von etwa 70 Milliarden Dollar (etwa 52 Milliarden Euro).