Andere gehen mit 65 Jahren in Rente. Bei Königs ist das anders. Vor allem wenn man das Zepter nicht selbst in der Hand hat: Denn Charles Philip Arthur George Mountbatten-Windsor, der heute vor sechseinhalb Jahrzehnten im Buckingham-Palast das Licht von London erblickte, hat noch nicht einen einzigen Tag in jenem Beruf gearbeitet, der ihm quasi in die Wiege gelegt wurde. Der mittlerweile grau melierte Herr mit den markanten Henkelohren ist der „ewige Thronfolger“, der am längsten amtierende Kronprinz in der Historie der britischen Monarchie, die nicht gerade eine Kurzgeschichte ist.

Doch die Macht, das verriet der als grüblerisch geltende Prinz Charles gerade dem „Time“-Magazin, wünsche er sich gar nicht (mehr). Auch nicht zum 65. Geburtstag, den er in Indien verbringt. Übrigens im Auftrag seiner Majestät, seiner 87-jährigen Mutter Queen Elizabeth II., die er in letzter Zeit häufiger auf Dienstreisen vertritt. Gerade bei den Besuchen im Ausland wollen höfische Beobachter an Charles eine neue Gelassenheit festgestellt haben.

Den passionierten Öko-Bauern kann offenbar nichts mehr erschüttern: erst die gescheiterte Ehe mit Diana Spencer, deren tragischer Unfalltod, dann die Häme über seine große Liebe Camilla, die vom Volk als „Rottweiler“ verspottet wurde. Vielleicht sind es aber auch die neuen Opa-Freuden, die Charles so entspannt aussehen lassen. Und die Hoffnung, dass nicht er, sondern Sohn William der nächste König wird. Und er selbst endlich Rentner.

Seine Pension für den absolvierten Marinedienst hat er gestern schon mal beantragt: umgerechnet 130 Euro pro Woche. Das Geld will er spenden.