Zwölf Millionen Menschen werden wohl von den Auswirkungen des Wirbelsturms „Phailin“ in Indien betroffen sein. Es handelt sich um den stärksten Sturm seit 1999. Er traf inzwischen auf Land.

Neu Delhi/Berlin. Der seit 14 Jahren wohl stärkste Wirbelsturm Indiens ist am Abend (Ortszeit) an der Ostküste auf Land getroffen. Mit gewaltigem Wind und Regen überzog Zyklon „Phailin“ mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern zunächst die Region rund um die Stadt Gopalpur im Bundesstaat Orissa. Laut einem Bericht des Nachrichtensenders CNN-IBN starben bereits sieben Menschen durch einstürzende Häuser, die von entwurzelten Bäumen getroffen worden waren. 18 Fischer galten vor der Küste von Orissa zunächst als vermisst.

Dem Innenminister Indiens, Sushil Kumar Shinde, zufolge waren zuvor 550 000 Menschen in Sicherheit gebracht worden, allein 450 000 aus Orissa, daneben viele Menschen auch aus dem benachbarten Bundesstaat Andhra Pradesh. Lokalen Medien zufolge befanden sich aber noch viele Familien in den gefährdeten Gebieten.

Laut dem Meteorologischen Institut Indiens traf der Sturm gegen 21 Uhr (Ortszeit) auf die Küste. Es wurde damit gerechnet, dass er in seinem weiteren Verlauf noch eine Geschwindigkeit von 240 Kilometern in der Stunde erreichen könnte. Nach Angaben von Prabhat Mohapatra vom Katastrophenschutz in Orissa seien die Behörden über die Nacht und am Sonntag in Alarmbereitschaft. Es würde erwartet, dass „Phailin“ etwa zwölf Stunden lang ein „sehr schwerer bis schwerer“ Wirbelsturm sei, bis er sich abschwäche. Dem Sender NDTV zufolge gab es in einigen Küstenbereichen eine Sturmflut von bis zu drei Metern.

„Phailin“ mit einem Durchmesser von mehreren hundert Kilometern ist laut Behörden der stärkste Sturm, der Indien seit dem Jahr 1999 heimsucht. Damals starben bei einem sogenannten Super-Zyklon in Orissa 15 000 Menschen. Insgesamt sind laut Behördenangaben voraussichtlich etwa zwölf Millionen Menschen von den Auswirkungen des Wirbelsturms betroffen.

Schon Stunden, bevor der Zyklon die Küste erreichte, hatten starker Wind und Regen die Küsten der Bundesstaaten Orissa und Andhra Pradesh heimgesucht.

Ein Fischer sagte NDTV zufolge: „Wir haben sehr große Angst, alles, was wir hören, sind die heulenden Winde da draußen.“