Im Vergleich zu den vergangenen Ausgaben hat sich das Format gesteigert. Oder doch zumindest zurück zum Altbewährten bewegt. Ob das aber reicht? Eine ganz persönliche Begleitung des Fernsehabends.

Hamburg. Eine Steigerung kann man definitiv verzeichnen. Nach dem Sommer-Spezial von der Balearen-Insel Mallorca, das wohl als Tiefpunkt aller bisherigen “Wetten, dass..?“-Ausgaben gelten darf, war die Kurve nach oben aber auch dringend nötig. In Bremen bewegte man sich am Sonnabend auf dem üblichen, betulich-spießigen Level, das im vergangenen Jahrtausend so gut funktioniert hat. Einvernehmlicher Plausch mit den Wettpaten, jeder darf einmal sein neuestes Produkt vorstellen: Platte, Film oder sonstetwas. Dazu Wetten, die gerade abstrus genug sind, um niemanden zu verstören. Und ein Moderator, der alles irgendwie zusammenhält.

Doch Lanz ist und bleibt kein Showmaster, keine Rampensau. Der Kuschelkurs, auf dem er jedes noch so kleine Fitzelchen jedes angetretenen Stars lobt, wirkt bedrohlich anbiedernd. Doch ist mit dem Wegfall der Lanz-Challenge, der merkwürdigen Gäste aus der zweiten oder dritten deutschen Promi-Reihe und nicht zuletzt mit dem Verzicht auf Cindy aus Marzahn ein wenig wohltuende Ruhe eingekehrt. Das unbedingt Bemühte ist weggefallen. Das heißt unter anderem, dass man nicht mehr alle 30 Sekunden Augen und Ohren vor lauter Fremdscham verschließen möchte.

Nun ist „Wetten, dass..?“ wieder so, wie es einmal war: Ein bisschen langweilig, ein bisschen merkwürdig. Und sehr, sehr deutsch. Ob das aber tatsächlich reicht, um im 21. Jahrhundert im Fernsehen zu bestehen, kann man auch im Öffentlich-Rechtlichen in erster Linie an einer Nenngröße ablesen: an der Zuschauer-Quote. Die von heute wird dabei nicht ausschlaggebend sein, immerhin hat RTL mit Wladimir Klitschko äußerst starke Konkurrenz aufgeboten. Ersteinmal wird uns die vollmundig als „erfolgreichste Show Europas“ beworbene Sendung erhalten bleiben. Wetten, dass..?

Die Sendung im Minutenprotokoll:

20.00 Uhr Irgendwie sollte ich doch mehr Fernsehen schauen. Oder zumindest ab und an mal in einer Programmzeitschrift blättern. Das Angebot, „Wetten, dass..?“ live im Ticker zu begleiten, habe ich etwas vorschnell angenommen. Um einige Minuten später ausgelacht zu werden: An den Schwergewichts-Kampf im Privatfernsehen, der parallel läuft, hatte ich natürlich nicht gedacht. Auch, dass sowohl Schlagersternchen Helene Fischer wie auch die lebende Plastination Cher auftreten, hatte ich irgendwie übersehen. Naja, ich habe das Mallorca-Spezial überstanden, da werde ich mich auch mit Bremen arrangieren können.

20.05 Uhr Während ich mir voller gespannter Vorfreude ein isotonisches Getränk einflöße, geht mir ein weiterer Unterschied zwischen Privaten und Öffentlich-Rechtlichen auf: keine Werbepausen.

20.10 Uhr Toll, diese moderne Technik: Dank des offiziellen Twitter-Kanals von „Wetten, dass..?“ weiß ich jetzt schon, dass Cher nachher den Song „I Hope You Find It“ singen wird. Wer suchet, der findet...

20.16 Uhr „Die Bergretter“ verabschieden sich in den Feierabend, jetzt muss der Quotenretter ran: Lanz grinst mit sich selbst um die Wette, das Publikum spendet der „erfolgreichsten Show Europas“ Applaus. Man könnte glatt meinen, sie freuten sich auf die kommenden zwei bis zwölf Stunden.

20.17 Uhr „Die Abende werden länger, die Abende werden dunkler, die Gesichter werden länger.“ Ganz so schlimm war es doch noch gar nicht, Herr Lanz.

20.18 Uhr Na gut, wir erlauben eine „persönliche Bemerkung“: Lanz vergleicht die Sendung mit einer Ehe. Ich bin ja glücklich geschieden.

20.20 Uhr Lanz darf Ruth-Maria Kubitschek „Ruthilein“ nennen. Ich würde nicht einmal meine Großmutter Ruthilein nennen. Aber die hieß ja auch ganz anders.

20.22 Uhr Elton klingt wie Lemmy Kilmister, nachdem er mit zwei Flaschen Jack Daniel‘s und drei Kilo Kieseln gegurgelt hat. Da hören die Ähnlichkeiten aber auch schon wieder auf. Er darf die Außenwette aus Südtirol moderieren, bei der fünf Schwimmer einen Ponton, auf dem eine Blaskapelle steht, über einen See ziehen.

20.24 Uhr Die Stadtwette kann man mit einem fröhlichen „Döp-dö-döp-döö döp-dö-döö“ beschreiben: 100 Angestellte der Stadt sollen aufgetrieben werden, die sich als Indiana Jones verkleiden. Falls die Fischköppe das hinbekommen, muss Lanz mit dem Schtallone ein rohes Ei schlürfen.

20.26 Uhr Man beginnt mit den großen Kalibern: Harrison Ford im Han-Solo-mäßig aufgeknöpften Hemd sieht ein wenig zerknittert um die Nase aus, ansonsten aber ganz entspannt. Vermutlich hat ihm sein Agent mehrfach versichert, dass er weder dämliche Mützen tragen, noch sich irgendwelche Gegenstände in die Hose stecken muss.

20.28 Uhr Putzige Fragen zum Aufwärmen: Wo bekommt man Peitschen her, ist der Ford gar selbst nach Bremen geflogen? Beides wird verneint.

20.29 Uhr Harrison Ford und mich verbindet einiges: Wir beide kaufen Sachen, die uns faszinieren - er Flugzeuge (sieben Stück besitzt er bereits), ich Taschenbücher und CDs.

20.33 Uhr Es sitzen übrigens Boba Fett und Darth Maul im Publikum. Falls Sie nicht wissen sollten, wer das ist: Fragen Sie Ihren Nachwuchs oder etwaig anwesende Nerds.

20.34 Uhr Dass der neue Film mit Harrison Ford noch in diesem Monat in die Kinos kommt: purer Zufall, ganz sicher. Die MAZ mit dem Trailer für „Ender‘s Game“ lag halt so rum in der Regie.

20.36 Uhr Lanz hat übrigens mehrfach auf die atemberaubende Mimik von Ford hingewiesen. Diese Form von Schmeichelei kann er sich bei Cher und Sylvester Stallone sparen.

20.37 Uhr Erklärbär Lanz: Das Wichtigste am Oktoberfest ist nicht der Monat. Sag bloß.

20.38 Uhr Die Wette wird wohl irgendwas mit Bier zu tun haben. Dass Dario Kiesewetter als Hamburger überhaupt in Bremen einreisen durfte: ein kleines Wunder.

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20.41 Uhr Der Einspieler von der Kinderwette, die Darios Bruder vor fünf Jahren angeboten hat, kommt fast komplett ohne Thomas Gottschalk aus. Komisch.

20.44 Uhr Kein Bier, dafür Eier. Die werden über ein Bierzelt geworfen und von Dario in der Pfanne gefangen werden, ist alles gut. Der „sensationelle“ Wetteinsatz vom Harrison spielt mal wieder mit den Fremdsprachenkenntnissen von Amerikanern. Falls Ford verliert, muss er einem Indy-Fan die Mailbox besprechen - auf deutsch. Immerhin kein Goethe, immerhin keine Eiswürfel.

20.47 Uhr Er wirft, er rennt, er fängt, er brät. Donnerwetter, Herr Kiesewetter. Leider brutzeln keine fünf teilweise gefangene Eier in der Pfanne. Und mal wieder bleibt nach der Wette nur die Frage: Wie zum Geier kommt man auf sowas?!

20.49 Uhr „Woran hat‘s gelegen?“, fragt Lanz den leicht bekleckerten Kandidaten. Möglicherweise daran, dass die Eierschmeißerei einfach ne ziemlich merkwürdige Idee ist.

20.51 Uhr Ob wohl schon irgendwann einmal im deutschen Fernsehen live ein Anrufbeantworter besprochen wurde? Falls ja, hat es die Geschichte gnädig vergessen. Außerdem verstärkt sich zunehmend der Eindruck, dass Lanz gleich dem Ford seine Handynummer abzuschwatzen versucht und hinter der Bühne bereits ein Candlelight-Dinner vorbereitet hat.

20.53 Uhr Es dräut Helene Fischer am Horizont... Wo ist der Lautlos-Knopf an diesem Gerät?!

20.55 Uhr Ein Traum in Geglitzer und Schwarz. Und die Fischer trägt irgendwas aus den 80ern.

20.56 Uhr „Manchmal bin ich kein Held/Kauf ein ohne Geld“ Die Geschichte der Poesie muss neu geschrieben werde. Wer fragt bei solchen Zeilen noch nach Rilke, Jandl, Ringelnatz?

20.59 Uhr Was treibt eine 29-Jährige eigentlich dazu, Schlager zu machen? Ach ja, die Geschichte mit dem ohne-Geld-einkaufen. Das dürfte nicht mehr ihr Problem sein.

21.01 Uhr Frau Fischer wundert sich über die Presse und gibt einen guten Ratschlag: Nicht immer alles glauben, was so geschrieben steht. Also glauben Sie mir kein Wort!

21.03 Uhr Lanz, Fischer und Ford erzählen sich gegenseitig ihre schlimmsten Erlebnisse mit der Regenbogen-Presse. Mich erinnert das an Zusammenkünfte, bei denen die „Kriegsnarben“ verglichen werden: „Und die hier, die ist vom Reservistentreff 06. Nach zwölf Maß die Treppe runtergesegelt - 18 Stiche!“

21.05 Uhr Helene Fischer vertraut ihrem Bauchgefühl, wenn es um Musik geht. Von der kann ich noch was lernen. Mein Bauchgefühl war gegen „Wetten, dass..?“ und für... irgendwas anderes. Zehennägel schneiden, Nasenhaare entfernen, versuchen, das Wort Desoxyribonukleinsäure bei Scrabble unterzubringen.

21.07 Uhr Ah, ein Kind, das irgendetwas wettet. Das garantiert lautes „Oooooooooooo“ in Deutschlands Wohnzimmern.

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21.09 Uhr Will ich sehen, wie eine Zwölfjährige zehn Meter weit über „Lippenpflegestifte“ läuft? Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Andere Kinder geben ihr Taschengeld für was Vernünftiges aus, wie überteuerte Klamotten, Apps und Klingeltöne. Paula Hub hat ihres augenscheinlich in den letzten Monaten in der Drogerie gelassen.

21.12 Uhr Helene Fischer bespricht im Fall des Falles keine Anrufbeantworter. Sie (bzw. die Redaktion von „Wetten, dass..?“) hat die wahnwitzige Idee, mit dem Röhnrad (schreibt man das so?) durch die Halle zu rollen, sollte die Kleine von den Fettstiften rutschen.

21.15 Uhr Das also ist Fernsehunterhaltung im 21. Jahrhundert: Ein Mädchen, dass von einer zehn Meter langen Reihe Lippenstifte fällt. Ich weiß jetzt wieder, warum ich die Glotze so selten anmache.

21.17 Uhr „Nicht schlimm. Nicht schlimm. Nicht schlimm.“ Sagt Lanz. Der muss sich aber auch nicht selber zusehen.

21.18 Uhr Ho. Ho. Ho. Helene Fischer zieht die Schuhe aus und dieser Teufelskerl von Moderator kommentiert: „Muss nicht bei den Schuhen bleiben.“ Willkommen im Vorgestern. Und Harrison Ford, die arme Sau, fragt sich vermutlich, wann er endlich wieder ins Flugzeug steigen darf.

21.19 Uhr War den Stars nicht versprochen worden, dass sie früher weg dürfen als in den vergangenen Sendungen? Ford harrt aber durchaus tapfer aus.

21.21 Uhr Ah. Cher. Ich glaube, sie hat versucht zu lächeln. Oder es war doch eine Grimasse des Schreckens. Das ist aber auch schwer auseinanderzuhalten.

21.23 Uhr Mir wurde aufgetragen, die Band von Cher zu loben. Das enthebt mich ganz elegant der Verantwortung, den Song zu kommentieren: Tolle Band, gaaaanz tolle Band! (Aber dafür singt Cher immerhin live).

21.25 Uhr Helene Fischer macht Smalltalk mit Harrison Ford: „Ist das dein Wasserglas?“ Toll. Cher meint derweil, sie sei praktisch eine Deutsche. Ich bin ja praktisch ein Popstar.

21.27 Uhr Dass man das beim ZDF so ernst nehmen muss mit dem Schlachtruf „Zurück zu den Wurzeln“. Der nächste Einspieler von damals... Cher, irgendwann damals bei „Wetten, dass..?“ Sieht auch jetzt noch exakt genauso aus.

21.29 Uhr Eine um crossmediale Relevanz besorgte Kollegin weist mich darauf hin, dass die Sendung auch in diesem Internetz nicht besonders gut wegkommt. Ist hiermit zur Kenntnis genommen.

21.31 Uhr Lanz fühlt sich bemüßigt, seine Frage „Mick Jagger oder Paul McCartney“ weiter auszuführen: „Beatles oder Stones?“ Toll, muss Cher nicht dumm sterben. Und ich auch nicht.

21.33 Uhr Ich beneide Harrison Ford. Nicht um seine Flugzeuge. Aber darum, dass er jetzt weg darf.

21.35 Uhr Ich würde ja der Empfehlung des Lanz folgen und auf wettendass.de gehen. Aber ich habe Angst vor dem, was mich da erwartet.

21.36 Uhr Die nächsten im Reigen derjenigen, die gerade neue Produkte am Start haben und deswegen beim Lanz vorbeischauen sind Matthias Schweighöfer und Ruth-Maria Kubitschek. Es ist nicht leicht, das Star-Leben.

21.37 Uhr „Ruthilein“. Pardon, aber dazu fällt mir nix ein.

21.41 Uhr Um den besorgten Fragen, die mich hier von diversen Leuten erreichen, ein Ende zu machen: Ja, ich kann nebenbei Boxen gucken. Ohne Ton. Obwohl, vielleicht tausche ich das mit dem Ton-an-Ton-aus einfach mal.

21.43 Uhr Ruth-Maria (nein, ich werde auf gar keinen Fall „Ruthilein“ schreiben) legt sich mit Cher an: Älterwerden ist toll. Gut, dass die schon weg ist.

21.45 Uhr Wenn Lanz noch einmal „Ruthilein“ über die Lippen kommt, schreie ich.

21.46 Uhr Matthias Schweighöfer erzählt von seinem Dasein als einziger Junge auf einer Mädchenschule. Lanz möchte mehr wissen. Kein Kommentar.

21.48 Uhr Fernmündliche Erziehungsversuche und das Geständnis, zum zweiten Mal Vater zu werden. Matthias Schweighöfer, du Teufelskerlchen. Wie soll das erst werden, wenn du erwachsen bist?

21.49 Uhr Menschen auf Fahrrädern, die ein merkwürdiges Idiom sprechen, wollen eine Blaskapelle schwimmend über einen See ziehen. Faszinierende Bräuche haben diese Südtiroler.

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21.53 Uhr Immer das Gleiche: Die Ideen zu den Wetten kommen den Kandidaten (außer den Kindern, hoffentlich), wenn sie stockbesoffen sind.

21.57 Uhr Hm. Endlich ein Wetteinsatz, der Spannung verspricht. Schweighöfer boxt, falls die Norditaliener die Tubas nicht ziehen können. Gegen wen? Egal. Frau Kubitschek pflanzt Bäume. Das ist doch mal ne feine Idee.

21.58 Uhr In other news: Elton ist immer noch heiser. Und in diesem anderen Programm beginnt der Boxkampf. Rein äußerlich sieht es nicht gut aus für den dicken Russen. Außerdem fängt er direkt an zu klammern.

22.00 Uhr Au, das hat weh getan. Alexander Powetkin fängt sich eine von Wladimir Klitschko, dass normalen Menschen direkt der Kopf vom Hals fallen würde.

22.01 Uhr Huch, im Programm verrutscht. Zurück zum Wett-Dings. Die Schwimm-Ponton-Band-Zieh-Wette ist verloren gegangen. Der Oberschwimmer kommentiert: „Ja Scheiße, ja.“ Das denkt sich möglicherweise auch Klitschkos Gegner gerade.

22.03 Uhr Und jetzt: Musik. John Newman. Muss man den kennen? Ich beschließe in selbstherrlicher Machtvollkommenheit: Nein. Auch, wenn die Dave-Gahan-Gedächtnis-Frisur sehr gelungen ist.

22.04 Uhr Jetzt weiß ich, warum der eingeladen wurde: Er klingt exakt wie ein Mainzelmännchen.

22.07 Uhr Der Musik-Mann macht alles selber. So sieht er auch aus, so klingt er auch. Ich sach mal so: Gelbe Seiten.

22.08 Uhr Anja Kling hat sich bei Thomas Gottschalk in der Garderobe bedient. Schwarzblau gestreifter Leolook. Ich stelle den Kanal auf schwarz-weiß. Und unscharf. Und leise. Und gucke Boxen.

22.11 Uhr Man geht sich mal auf den Keks in der Generationen-übergreifenden WG von Frau Kling. Isnichwahr.

22.13 Uhr Ich sehe mich gezwungen, für die Nicht-Zugucker zu präzisieren: Das Ensemble von Anja Kling ist in sich gestreift, blau-schwarz möglicherweise. Darunter sind possierliche Leoflecken in den Stoff geätzt. Können Sie sich das vorstellen? Ja, ich weiß, Sie möchten das nicht. Aber könnten Sie?

22.15 Uhr Gab‘s Geld von der Apfel-Firma? Zumindest für den Kandidaten? Der will jedenfalls mit diversen äppeligen Tablets irgendwas anstellen.

22.18 Uhr Tablet-Schmierspuren sollen auf die Spur der App führen. Sehr modern. Die Schmierspuren auf diesem Schreibtisch könnten den Sport-Kollegen dazu verleiten, zu glauben, dass ich hier Bier getrunken hätte. Aber das tut nichts zur Sache.

22.20 Uhr Herr Lanz: Tätowierungen sind keine „Verunstaltung“. Gut, die von Bettina Wulff schon. Aber das kommt ja auch direkt ausm Kirmes-Katalog. Und Anja Kling möchte auch was anderes, falls sie verliert und sich ansprühen lassen muss. Echte Tattoos wären dann doch zu viel des Guten.

22:24 Uhr Tschuldigung, ich war kurz eingeschlafen. Selbst mir als bekenndem Nerd, der alles, was irgendwie mit moderner Technik zu tun hat, toll findet, ist diese Wette zu langweilig. Wladimir ist übrigens in Runde 7. Powetkin auch, überraschenderweise. Aber viel weiter kommt er wohl nicht...

22.27 Uhr Sylvester Stallone wird lauter Leuten vorgestellt, von denen er noch nie im Leben gehört hat. Und Lanz lobt mal wieder die Stimme. Er ist wohl in der oralen Phase...

22.29 Uhr Oppa erzählt vom Krieg. Also Stallone erzählt, wie er zum Krafttraining gekommen ist. Und Lanz sitzt gleich bei ihm auf dem Schoß. Irgendwie süß.

22.33 Uhr „Jeder hat einen Rocky in sich“, sagte Stallone. Meiner möchte Rinderhälften boxen.

22.35 Uhr Eine Überleitung wie aus dem Lehrbuch: „Und auf einmal kam Sylvester Stallone an den Broadway. Wie kam das?“ Endlich Werbung für das Musical.

22.36 Uhr a) „Eye of the Tiger“ klingt im Original viiiiiiiel besser. b) Dass der Powetkin immer noch steht, ist ein kleines Wunder.

22.37 Uhr „Ich kann ihn nicht schlagen.“ Das Problem vom Musical-Rocky kenn ich. Ich bin einfach zu weit weg.

22.40 Uhr Anmerkung in eigener Sache: Wenn ich Leute singen hören möchte, geh ich in ein Konzert. Wenn ich Leute spielen sehen möchte, gehe ich ins Theater. Wenn ich Leute dabei zugucken möchte, wie sie beides gleichzeitig machen... Nee, möchte ich nicht. (Nein, Oper ist auch nicht meins.)

22.41 Uhr Sind wir eigentlich schon in der Überziehungsphase? Man reiche mir eine Programmzeitschrift! Mist, nie ist ein Praktikant in der Nähe, wenn man mal einen braucht.

22.43 Uhr Stallone vs. Schweighöfer. Also nicht wirklich. Beide dürfen mal gegen den Boxautomaten, wie man ihm vom Dom kennt, klopfen.

22.44 Uhr Überraschung: Stallone gewinnt. *gähn*

22.45 Uhr Es wettet wieder: Ein Vater-Tochter-Gespann aus Hessen stellt sich zu Robin-Thicke-Beschallung vor.

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22.47 Uhr Mir wird professionell zugearbeitet: Seit exakt zwei Minuten wird in Bremen überzogen. Überspannt war die ganze Veranstaltung allerdings von Anfang an.

22.48 Uhr Endlich eine Wette nach meinem Geschmack! Bierflaschen mit einer Dampfwalze öffnen! Hurra!

22.50 Uhr Auf Hoch folgt Tief: Stallone malt im Fall des Wettverlusts ein Bild für Ruth-Maria Kubitschek. Ich würde anbieten, eine Laubsägearbeit anzufertigen.

22.51 Uhr Flasche eins ist auf! Pro-hoooost!

22.52 Uhr Argh! Vor lauter Aufregung hab ich gar nicht mitbekommen, dass Klitschko gewonnen hat. Der dicke Mann sieht ziemlich verbeult aus.

22.53 Uhr Für einige der Fahranweisungen steht Lanz ziemlich ungünstig: „Zur Flasche hin, zur Flasche hin!“ Die Buddeln sind jetzt jedenfalls auf. Und wer trinkt den Kram nu?

22.55 Uhr Die „kleine Paula“ hat es gut: Die muss schon im Bett sein und darf nicht an der Wahl zum Wettkönig teilnehmen.

22.57 Uhr Wenn es nach mir geht, gewinnen die mit der Dampfwalze und den Bieren. Das hat wenigstens praktischen Nutzwert.

23.01 Uhr Stadtwette: „Dö-dö-dö-dööö dö-dö-dööö“ Diverse Menschen mit Hüten und so Zeugs betreten die Halle. Lanz klingt leicht panisch, darf dann aber aufatmen. 100 Leute sind das nicht.

23.02 Uhr Kann Lanz jetzt nicht trotzdem n Ei oder zwei verdrücken? Notfalls auch Werners „Zuggerei!“

23.04 Uhr Juchei! Die Bierwalze hat gewonnen. Es gibt noch Gerechtigkeit auf dieser Welt. Und 50.000 Euro für das Papa-Tochter-Gespann.

23.07 Uhr Aus dem Hintergrund müsste Lanz schließen. Lanz schließt: Aus! Aus! Aus!

23.08 Uhr Allen Mitlesenden wünsche ich an dieser Stelle ein ganz herausragend feines Rest-Wochenende!