Wegen einer Bombenentschärfung mussten viele Menschen im Berliner Stadtteil Grunewald ihre Wohnungen zeitweise verlassen. Die Zünder des Blindgängers wurden entfernt und noch vor Ort gesprengt.

Berlin. Eine russische 500-Kilo-Bombe in Berlin-Grunewald ist entschärft. Experten des Kampfmittelräumdienstes machten den Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg am Montag unschädlich, indem sie zwei Zünder entfernten, wie eine Sprecherin der Polizei berichtete. Die Zünder mussten dann noch vor Ort gesprengt werden, da sie hochexplosiv waren. Erst danach gab die Polizei das gesperrte und evakuierte Gebiet rund um den Fundort in der Hubertusallee wieder frei.

Die Entschärfung hatte sich verzögert, da um 12.00 Uhr noch immer Anwohner im Sperrgebiet waren. Die Polizei holte nach eigenen Angaben mittags noch rund 200 Menschen aus ihren Häusern, 16 mussten in einem Krankenwagen gefahren werden.

Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg war bereits am Donnerstag bei Bauarbeiten auf einem Grundstück in der Hubertusallee gefunden worden. Experten stuften ihn als stabil ein, deshalb musste er nicht sofort entschärft werden. Seitdem bewachten Polizisten die Baustelle. Die Behörden hatten sich erleichtert geäußert, nicht sofort eine Evakuierung organisieren zu müssen.

Mehrere Kitas lagen im Sperrkreis

In dem Sperrkreis lagen nach Polizeiangaben Einrichtungen für altersgerechtes Wohnen, mehrere Kitas und Botschaften. Alle hätten sich auf die Evakuierung eingestellt, sagte die Sprecherin. So machten die Kinder mit ihren Erzieherinnen Ausflüge. Ein Heim für Demenzkranke lag ganz am Rand des gesperrten Gebiets, so dass die Bewohner mit ihren Pflegern in bestimmten Räumen bleiben durften.

Anwohner und Anlieger waren kurz nach dem Fund der Fliegerbombe über die anstehende Entschärfung informiert worden. Am Montag waren rund 200 Polizisten und 14 Spezialkräfte der Feuerwehr im Einsatz, wie die Sprecherin sagte. In dem Sperrkreis wohnten, arbeiteten und lernten an einem normalen Tag etwa 3600 Menschen. Wegen der Ferien seien viele aber gar nicht dagewesen.

Die Polizei informierte auch den Flughafen Schönefeld über die Entschärfung. Nach Angaben des Flughafensprechers Lars Wagner waren aber keine Flüge davon betroffen.