Nach nur achtjährigem Verfahren steht der Termin für die Heiligsprechung des verstorbenen Kirchenoberhauptes Karol Wojtyla: Franziskus hält die Zeremonie am 27. April. Auch Papst Johannes XXIII. wird heiliggesprochen.

Rom/Vatikanstadt. Papst Franziskus wird am kommenden 27. April seine beiden Vorgänger Johannes XXIII. (1958-1963) und Johannes Paul II. (1978-2005) bei einer Zeremonie im Vatikan heiligsprechen. Das kündigte er am Montag bei einem Konsistorium vor den in Rom anwesenden Kardinälen an.

Der in Polen geborene Karol Wojtyla, in dessen Amtszeit als Johannes Paul II. der Fall des Eisernen Vorhangs zwischen Ost und West fiel, war 2005 mit 84 Jahren nach langem öffentlichen Leiden gestorben.

Am selben Tag wie Johannes Paul II. wird auch Papst Johannes XXIII. (1881-1963) zum Heiligen erhoben. Johannes XXIII. ist wegen der Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965), das wichtige Reformen mit sich brachte, weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus geachtet.

Franziskus kündigte als Heiligsprechungstermin den kommenden 27. April an; das Datum fällt auf den zweiten Sonntag nach Ostern, der auf Initiative von Johannes Paul II. jeweils als „Barmherzigkeitssonntag“ begangen wird.

Das Heiligsprechungsverfahren für Johannes Paul II. wurde in einer Rekordzeit von nur achtjähriger Dauer abgeschlossen. Er war am 1. Mai 2011 seliggesprochen worden, Johannes XXIII. am 3. September 2000.

Einsatz für Frieden und Menschenwürde

Während für Wojtyla das Kanonisierungsverfahren vollständig abgeschlossen wurde, wird der Konzilspapst Angelo Roncalli ohne die offizielle Anerkennung eines zweiten Wunders in das Verzeichnis der weltweit zu verehrenden Heiligen in der katholischen Kirche aufgenommen.

Zu Beginn des ersten Konsistoriums von Papst Franziskus trug der Präfekt der Heiligsprechungskongregation Kardinal Angelo Amato kurze Lebensbeschreibungen der beiden Kandidaten vor und bat um deren Kanonisierung.

Er verwies auf den Einsatz dieser Päpste für den Frieden und die Menschenwürde. Beide Oberhäupter hätten die Kirche mit „milder Bestimmtheit“ in einer schwierigen Situation des gesellschaftlichen Umbruchs geleitet.