Tatjana Titowa hatte Bilder des Präsidenten in Unterwäsche aufgehängt und wurde verhört. Der Maler der Bilder von Putin im Negligé hat Asyl in Frankreich beantragt.

Moskau. Nach der Beschlagnahme eines satirischen Gemäldes in einem Museum, das Kremlchef Wladimir Putin in Frauenunterwäsche zeigt, hat die Polizei die Direktorin des Hauses festgenommen. Tatjana Titowa sei in der Nacht von Uniformierten abgeholt worden, als sie in dem Museum in St. Petersburg Bilder aufgehängt habe, sagte Kurator Alexander Donskoi vom Museum der Macht der Agentur Interfax.

Erst am frühen Morgen sei sie nach einem Verhör wieder freigelassen worden. Die Polizei habe keine Angaben gemacht, was sie der Frau überhaupt vorwerfe, kritisierte Donskoi. Das Bild zeigt Präsident Putin mit Regierungschef Dmitri Medwedew im Negligé. Auch drei weitere Gemälde waren beschlagnahmt worden. Nach der Razzia war der Maler und Politkünstler Konstantin Altunin nach Paris geflohen und hatte Asyl beantragt.

Die Ausstellung „Herrscher“, bei der die Bilder gezeigt werden sollten, war als künstlerischer Beitrag zum G20-Gipfel in St. Petersburg geplant. Dazu werden am 5./6. September auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama erwartet.