Der Mittzwanziger hatte vor dem Amtssitz des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit unbekleidet mit einem Sägemesser gefuchtelt und einen Polizisten bedroht. Der Beamte zückte seine Dienstwaffe und schoss.

Berlin. Mysteriöser Zwischenfall mit Todesfolge in Berlin: Am Platz vor dem Roten Rathaus mitten im Zentrum der Bundeshauptstadt ist am Freitagmorgen ein Mann ums Leben gekommen, der nackt mit einem Sägemesser hantiert hatte.

Als sich ein Polizist von dem etwa 25 Jahre alten Mann bedroht fühlte, zückte er eine Waffe und schoss auf den Nackten. Der Mann wurde verletzt und starb trotz der Rettungsversuche eines Notarztes.

Unklar ist derzeit noch, ob der Mann mit bislang unbekannter Identität durch den Schuss aus der Polizeiwaffe starb, sagte ein Polizeisprecher. Das spätere Opfer habe nackt in dem Neptunbrunnen vor dem Rathaus gesessen und sich selbst mit der Klinge verletzt.

Als sich ihm von Passanten herbeigerufene Polizisten näherten, ging der bewaffnete Mann auf einen der Beamten zu. Ein außen stehender Beamte, der seinen Kollegen in dem Brunnen unterstützen wollte, habe den Angreifer immer wieder aufgefordert, das Messer wegzulegen.

Nackter redete „wirres Zeug“

Dies sei aber vergeblich gewesen. Als der Nackte auf „Stop“-Aufforderungen nicht reagierte, habe ein zweiter Polizist „in der gefährlichen Situation“ schließlich seine Waffe gezogen und einen Schuss abgegeben.

Der Mann wurde verletzt und starb trotz der Rettungsversuche eines Notarztes. Die Hintergründe seines Verhaltens sind noch völlig unklar. Nach Angaben von Zeugen habe der Mann „wirres Zeug“ geredet, sagte der Polizeisprecher.

Einen Zusammenhang des Geschehens mit dem Berliner Rathaus, schloss der Polizeisprecher aus. Der Mann habe auch keinerlei politische Forderungen geäußert. Das Rote Rathaus an der Spandauer Straße im Bezirk Mitte ist der Regierungssitz des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) und des Senats der Hauptstadt.