Peking. Spektakuläre Rettungsaktion in China: Feuerwehrleute haben einen Säugling aus dem Abwasserrohr eines Stehklos befreit. Das Schicksal des Babys sorgte im Reich der Mitte für großes Aufsehen. TV-Sender und Internetportale zeigten die Videoaufnahmen der zweistündigen Aktion.

In einer öffentlichen Toilette in einem Wohnhaus in der Provinz Zhejiang hörten Mieter Babyschreie und alarmierten die Polizei. Einsatzkräfte rückten an. Sie standen vor einer schwierigen Aufgabe: Unterhalb eines Stehklos steckte ein neugeborener Junge in einem L-förmigen Rohrstück fest. Es hatte einen Durchmesser von zehn Zentimetern. Vorsichtig sägten die Feuerwehrleute das Rohrstück heraus, in dem der Kleine feststeckte. Damit eilten sie zu einer Klinik, wo sie das Teil mithilfe von Ärzten auseinandernahmen. Der Zustand des Babys ist stabil.

Mittlerweile wurde die Mutter des Jungen ausfindig gemacht. Die 22 Jahre alte, unverheiratete Frau habe ihre Schwangerschaft aus Angst vor Anfeindungen geheim gehalten, sagte ein Polizist. Angeblich sei sie von der Geburt überrascht worden, als sie im Waschraum war. Dort sei das Neugeborene dann in die Toilette gefallen ... „Sie weint und bedauert es zutiefst.“

Die Nachricht von der Rettung löste eine Welle der Solidarität in der Bevölkerung aus. Wildfremde brachten dem Kind Windeln, Kleidung und Milch in die Klinik. Inzwischen bekam der 2,3 Kilogramm schwere Junge auch einen Namen verpasst: Baby Nr. 59 – die Nummer seines Brutkastens.

Online: Die Rettung www.abendblatt.de/babyrettung