In der Schweizer Hauptstadt Bern haben gewaltbereite Teilnehmer bei der Technoparade Böller und Flaschen auf Beamte geworfen. Bei dem Umzug waren rund 7000 Menschen auf den Straßen. Die meisten von ihnen feierten friedlich.

Bern. Bei Ausschreitungen zwischen gewaltbereiten Teilnehmern einer Technoparade und Polizisten sind in der Schweizer Hauptstadt Bern mehr als 20 Beamte verletzt worden. Insgesamt 61 Menschen seien in der Nacht festgenommen worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Veranstalter warfen den Sicherheitskräften vor, die Gewalt provoziert zu haben.

Während die meisten der rund 10.000 Teilnehmer des Umzugs „Tanz Dich frei“ friedlich feierten, versuchte eine Gruppe vermummter Demonstranten immer wieder, Absperrungen vor dem Parlament zu durchbrechen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Einige Demonstranten warfen Flaschen und Böller auf Beamte. Es gingen dutzende Fensterscheiben zu Bruch. Auch gab es Plünderungen. Laut Polizei entstanden Schäden im Umfang hunderttausender Franken.

Der Umzug begann am Samstagabend. Die Menschenmenge tanzte bei regnerischem Wetter in der Innenstadt von Bern zwischen Lautsprecherwagen zu Technomusik. Die Organisatoren hatten gewaltbereite Demonstranten aufgefordert, der Parade fernzubleiben. Der überwiegende Teil der Teilnehmer feierte auch friedlich. Etwa 50 Menschen wurden, vorwiegend wegen übermäßigen Alkoholkonsums, medizinisch betreut.

Die Parade wurde zum dritten Mal von einer anonymen Gruppe über das Onlinenetzwerk Facebook organisiert. Die Veranstalter fordern das Recht zum Feiern ein und wenden sich gegen die Gentrifizierung von Teilen der Stadt Bern, in denen die Mietpreise stark steigen. Im vergangenen Jahr hatten 20.000 Menschen teilgenommen.

Die Behörden tolerieren die ungenehmigte Veranstaltung. Nachdem im vergangenen Jahr einige Teilnehmer das Parlamentsgebäude mit Farbe besprüht hatten, stellte sich die Polizei in diesem Jahr jedoch verstärkt auf Randale ein.

Die Organisatoren bedauerten die Gewalt am Sonntag. Allerdings gaben sie den Behörden eine Mitschuld. Der Schutz des Parlaments sei der Polizei wichtiger gewesen als die Sicherheit tausender Menschen, beklagten sie und sprachen von Selbstverteidigung.