Burkesville. Ein Fünfjähriger hat in den USA aus Versehen seine zweijährige Schwester mit einer Waffe getötet. Das Gewehr hatte der Junge im Bundesstaat Kentucky nach Angaben der Behörden vom Mittwoch vergangenes Jahr zu seinem Geburtstag bekommen. Die Waffe befand sich offenbar in einer Ecke der Wohnung, ohne dass die Eltern bemerkt hätten, dass noch eine Kugel im Magazin steckte. Nach Angaben eines Gerichtsmediziners des Bezirks Cumberland handelt es sich um ein kleines Gewehr, das der Hersteller extra für Kinder als „erste Waffe“ anbiete.

Die Mutter der beiden Kinder war während des Unglücks am Dienstagnachmittag zu Hause. Sie hatte jedoch das Haus kurz verlassen, um in den Vorhof zu gehen, als die Schüsse fielen. Die Zweijährige starb nach Angaben des Gerichtsmediziners Gary White an einer einzigen Kugel, die in die Brust ging. Dieser jüngste tödliche Vorfall dürfte in den USA einmal mehr die Debatte um den Besitz von Schusswaffen anheizen. Kürzlich war US-Präsident Barack Obama damit gescheitert, das Waffengesetz zu verschärfen.

Kentucky gehört zu den Staaten, in denen der Besitz von Waffen Tradition hat. „Hier in Kentucky werden Waffen von Generation zu Generation weitergegeben“, sagte White. „Du fängst in jungem Alter mit Jagdwaffen an.“ Gerade in ländlichen Gegenden seien Waffen im Haus üblich, damit sich auch schon Kinder im Zielschießen und Jagen übten.