Eine wenig durchdachte Bemerkung brachte dem 19-Jährigen im Netz eine Reihe empörter Kommentare ein. Doch das Anne-Frank-Haus in Amsterdam verteidigt Justin Bieber.

Den Haag. Das Anne-Frank-Haus in Amsterdam hat den kanadischen Teenie-Star Justin Bieber nach seinem umstrittenen Eintrag im Gästebuch in Schutz genommen. „Wir denken, dass es etwas ganz Besonderes ist, wenn ein 19-Jähriger das Anne-Frank-Haus besucht“, erklärte Sprecherin Maatje Mostart am Montag. Bieber habe sich stark für das Schicksal des von den Nazis ermordeten jüdischen Mädchens interessiert. Zudem habe er das Museum an einem Freitagabend besichtigt, „an dem er ganz andere Dinge in Amsterdam hätte tun können“. Das sei „wichtiger als all die Aufregung“, erklärte Mostart.

Bieber hatte laut dem Museum mehr als eine Stunde lang mit Freunden und Bodyguards das schmale Haus besichtigt, in dem sich Anne Frank zwei Jahre lang mit ihrer Familie vor den Nazis versteckte, bis sie 1944 verraten wurden. Anschließend schrieb er in das Gästebuch: „Wirklich inspirierend, hierherzukommen. Anne war ein tolles Mädchen. Hoffentlich wäre sie ein Bieber-Fan gewesen.“ Das Museum zitierte den Eintrag am Sonntag auf seiner Facebook-Seite.

Seine wenig durchdachte Bemerkung brachte dem 19-Jährigen im Netz eine Reihe empörter Kommentare ein. Ein Nutzer des sozialen Netzwerks bezeichnete die Bemerkung als „dumm und krass“. Ein anderer schrieb: „Heb dir diese Bemerkungen für deine Facebook-Seite auf, Justin. Nicht in ein Gästebuch, das Teil der Geschichte ist.“

Anne Frank starb 1945 im Alter von 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Ihr anschließend gefundenes Tagebuch wurde veröffentlicht und zu einem der meistgelesenen Bücher der Welt.

Der kanadische Sänger ist derzeit auf Europa-Tournee und trat am Sonnabend im niederländischen Arnheim auf. Die Tournee brachte ihm bereits jede Menge Ärger ein: Für böse Kommentare im Internet sorgte unter anderem seine zweistündige Verspätung zu einem Konzert in London. Tagelange Diskussionen löste dann sein Versuch aus, mit einem jungen Kapuzineräffchen nach Deutschland einzureisen. Ende März beschlagnahmte der Zoll das Tier wegen fehlender Papiere, es wurde in einem Münchner Tierheim untergebracht.