In der dritten Folge der Castingshow „Germany’s Next Topmodel“ mussten Heidi Klums Kandidatinnen ein Stylingprogramm über sich ergehen lassen und mit einem Zombie kuscheln.

„Es gibt so viele schöne Mädchen. Aber was hast du, was die anderen nicht haben?“, fragt Heidi Klum bedeutungsschwanger zu Beginn der dritten Folge der achten Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ oder GNTM, wie der Kenner sagt. Aus Dubai geht es weiter Richtung Los Angeles. Und zur „Beauty Edition“, will sagen zum großen Umstylen: Haare ab, Haare anders, Haare färben, Maniküre, Pediküre, Hautunreinheiten beseitigen, Aufsprühbräune, Bleaching... „Ich mag supergerne Typen aus diesen Mädchen machen“, wie Klum es formuliert. Von den drei Hamburgerinnen, die ins Rennen um die Casting-Krone gegangen sind, sind zu diesem Zeitpunkt noch zwei dabei, Jacqueline und Lovelyn. Lisa-Giulia ist bereits ausgeschieden.

Besonders „süß“ findet die Herrin über den Hühnerhaufen es, dass Jacqueline sich noch nie die Haare gefärbt hat, keine Erfahrung mit Teint aus der Dose oder Maniküre hat: „Da sieht man wieder, wie jung die Mädchen sind und wie unerfahren.“ Etwas Heimweh hat die 17-Jährige schon, aber sie stellt sich tapfer der Armada der Stylisten, Makeup-Artists und Friseure. „Joa, also die Haare sind hübsch.“ Das Tanning aber gefällt der Schülerin nicht so gut, die Bräune sähe „total künstlich aus“.

Auch Lovelyn, die zweite Hamburgerin, lässt die Typveränderungen über sich ergehen. Die auf maximales Volumen getrimmte neue Lockenpracht kommentiert die 16-Jährige schicksalsergeben: „Naja, damit kann ich leben.“

Neben den Bemühungen von Klum und ihrem Team, aus einem Haufen junger Mädchen und Frauen marktkompatible Models zu formen nehmen Tränen und andere Gefühlsausbrüche natürlich weiterhin einigen Raum ein – was wäre die Sendung schließlich ohne emotionale Momente?

Im abrissreifen Krankenhaus, in dem das große Shooting dieser Folge stattfindet, ist schon bei der ersten nächtlichen Begehung alles auf gruselig getrimmt. „Zombie Boy“, der ganzkörpertätowierte Shootingpartner der Nachwuchsmodels erschrickt sie pflichtschuldigst. Und ganz erstaunlich: die Nachwuchsmodels (zum allergrößten Teil dem Teenie-Alter noch nicht entwachsen) haben am nächsten Tag Respekt, gar etwas Angst vor dem Profi, der mit Sicherheit instruiert war, sich abweisend zu verhalten, sie aus dem Konzept zu bringen.

Die beiden Hanseatinnen nehmen auch diese Hürde souverän, Lovelyn wird in der finalen Beurteilung, bei denen alle noch einmal zittern dürfen, ob Heidi Klum tatsächlich ein Foto für sie hat, gelobt, sie würde von Tag zu Tag besser. Etwas mehr Kritik muss sich Jacqueline gefallen lassen. Ihr Minikleid findet in den von einer suppentellergroßen Sonnenbrille verdeckten Klumschen Augen nicht viel Anerkennung. Dafür darf die Schülerin davon erzählen, wie sie zu Hause mit ihrer Familie den richtigen Laufsteg-Gang geübt hat, samt Buch auf dem Kopf für den geraden Gang. Auch sie darf weiterhin dabei bleiben.

Als Problemfälle gelten Klum da andere: „Was bei dir das Problem ist - ich seh’ immer deine 16 Jahre.“ Leonie sieht trotz aller Bemühungen von Stylisten und Fotografen einfach immer noch aus wie das, was sie ist: ein Teenager. Zusammen mit Leandra muss sie noch einmal zur spannungssteigernden Entscheidung darüber, wer sein Zimmer in der Model-WG behalten darf und wer gehen muss. Letztendlich entscheidet man sich für Leonie und gegen Leandra.

In der kommenden Woche wartet schweres Geläuf auf die verbliebenen 15 Kandidatinnen. Laufstege sind dann Wüstenlandschaften, Hügel und andere, für das Tragen von High Heels nur wenig geeignete Untergründe, auf denen sich Lovelyn, Jacqueline und die anderen beweisen müssen.