Washington. Unbekannte Hacker haben auf der anonymen Webseite exposed.su, die unter dem Namenskürzel der ehemaligen Sowjetunion registriert ist, persönliche Daten von prominenten US-Amerikanern ins Internet gestellt, darunter auch welche von Michelle Obama.

"Hackerangriff auf Hollywood und das Weiße Haus", so betiteln US-Medien die Attacke der Cyber-Piraten. Dabei sollen sich die Unbekannten neben Kontaktdaten wie Telefonnummern und Adressen auch Zugang zu Sozialversicherungsnummern, Kontoständen, Kredithistorie und Hypothekenzahlungen ihrer prominenten Opfer verschafft haben.

Betroffen von der jüngsten Computerattacke sind neben Musikstars wie Jay-Z und Beyoncé sowie Schauspielern wie Mel Gibson, Ashton Kutcher und Arnold Schwarzenegger auch Politiker wie Vizepräsident Joe Biden, Hillary Clinton, Sarah Palin, Al Gore und Justizminister Eric Holder. Selbst vor Amerikas First Lady und dem FBI-Chef Robert Mueller schreckten die Täter nicht zurück.

"Wir sollten nicht überrascht sein, dass sich Hacker Zugang zu privaten Informationen verschaffen können", sagte Präsident Barack Obama dem Fernsehsender ABC. "Wir stehen hier vor einem wirklich großen Problem." Dass auch seine Frau Michelle betroffen ist, wollte er nicht kommentieren.

Die Hacker scheinen dabei offenbar keine großen Fans des Präsidenten zu sein. Die veröffentlichten Daten der First Lady kommentierten sie mit den Sätzen: "Du kannst dich bei deinem Ehemann bedanken. Dich lieben wir weiterhin, Michelle." Secret-Service-Sprecher Brian Leary bestätigte, dass der Geheimdienst Ermittlungen aufgenommen habe.

Ob die Cyber-Piraten echte Daten ihrer Opfer veröffentlicht haben, ist bisher unklar. Den FBI-Experten Brad Garrett irritiert, dass die Hacker die Konten online stellen, statt sich heimlich dort einzuklicken, um Geld zu stehlen. "Ich würde mich nicht wundern", so Garrett, "wenn alles nur ein böser Witz ist."