Düsseldorf. Sechs Monate nach den tödlichen Messerstichen auf eine Mitarbeiterin des Neusser Jobcenters ist der Angeklagte zum Auftakt des Mordprozesses am Mittwoch vor dem Landgericht Düsseldorf von mehreren Zeugen als Täter identifiziert worden. Der 52 Jahre alte fünffache Vater wird beschuldigt, am 26. September die 32-jährige Sachbearbeiterin "heimtückisch und aus niederen Beweggründen" mit vier Messerstichen in Brust, Oberbauch und Oberschenkel getötet zu haben.

Dabei soll er mit dem 30 Zentimeter langen Fleischermesser mit solcher Wucht zugestochen haben, dass er den Oberkörper des zierlichen Opfers durchstoßen habe, erklärte ein Rechtsmediziner. Der Fall hatte damals bundesweit für Entsetzen gesorgt und die Bundesagentur für Arbeit veranlasst, die Sicherheitsvorkehrungen in ihren Jobcentern zu verbessern.

Laut Staatsanwalt hat der langzeitarbeitslose Marokkaner die Tat geplant, weil er der Behörde illegalen Handel mit seinen persönlichen Daten unterstellte. Er habe zunächst mit einem kleineren Messer auf die Sachbearbeiterin eingestochen. Als die Klinge abbrach, habe er das größere Fleischermesser gezückt und damit zugestochen. Das Gericht wies darauf hin, dass auch die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld in Betracht komme. Das würde bedeuten, dass der Täter im Falle eines Schuldspruchs nicht nach 15 Jahren vorzeitig aus der Haft entlassen werden könnte.