Strauss-Kahn war mit dem Versuch gescheitert, ein Erscheinen des Buches ganz zu verhindern. „Belle et Bête“ wird aber ein Zettel beigelegt, wonach das Buch die Privatsphäre Strauss-Kahns verletzt.

Paris. In französischen Buchläden hat am Mittwoch der umstrittene Verkauf eines neuen Skandalbuchs über den früheren IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn begonnen. Nach Angaben von Händlern in Paris wird der von einer Ex-Liebhaberin verfassten Erzählung jedoch wie gerichtlich angeordnet ein Zettel beigelegt. Auf diesem wird darauf hingewiesen, dass die Veröffentlichung des Buchs „Belle et Bête“ (je nach Lesart „Schöne und Biest“ oder „Schön und Dumm“) eine Verletzung der Privatsphäre von Strauss-Kahn darstellt.

Der frühere Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) hatte nach einer Vorab-Veröffentlichung von Auszügen aus dem Werk ein Eilverfahren gegen die Autorin Marcela Iacub und den Verlag Stock angestrengt. Ein Pariser Gericht verfügte daraufhin am Dienstagabend, dass jedem Exemplar ein Hinweis auf Verstöße gegen das Persönlichkeitsrecht beigefügt werden muss. Zudem sollen Autorin und Verlag zusammen 50.000 Euro Schadensersatz an Strauss-Kahn zahlen.

Richterin Anne-Marie Sauteraud sah durch das Buch, in dem die Essayistin Marcela Iacub eine mehrmonatige Affäre mit „DSK“ beschreibt, zwar die Persönlichkeitsrechte Strauss-Kahns verletzt. Einen Antrag von Strauss-Kahns Anwälten, das Buch zu beschlagnahmen, lehnte sie am Dienstagabend in Paris aber ab. Eine Beschlagnahmung von Büchern ist in Frankreich extrem selten.

„Belle et Bête“ schlägt seit Tagen in Frankreich hohe Wellen. Iacub gibt an, mit Strauss-Kahn von Januar bis August 2012 eine Affäre gehabt zu haben. In dem Buch kommt Strauss-Kahns Name zwar nicht vor; Iacub hat aber bestätigt, dass der einstige Hoffnungsträger der französischen Sozialisten die Hauptfigur ihres Buches ist. In „Belle et Bête“ beschreibt sie den in mehrere Sex-Affären verstrickten Franzosen unter anderem als chauvinistisches, vulgäres und unsensibles Mischwesen aus Mensch und Schwein.