Santa Maria/Hamburg. Nach dem verheerenden Feuer in der Diskothek Kiss mit 233 Toten wurden am Montag ein Mitbesitzer des Nachtclubs und zwei Mitglieder der Band verhaftet. Mehr als 100 Menschen werden in den Kliniken von Santa Maria behandelt.

Ermittlungen ergaben, dass 90 Prozent der Opfer an giftigen Gasen erstickten, nachdem sich das Dämmmaterial in der Decke des Nachtclubs entzündet hatte. Die Band wollte ihre Show mit einer Pyrotechnikeinlage präsentieren. Überlebende berichteten, dass Türsteher versucht hätten, Gäste am Verlassen des Lokals zu hindern. In vielen Bars ist es üblich, dass Besucher für ihre Getränke erst beim Hinausgehen bezahlen. Präsidentin Dilma Rouseff ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.

Nach der Katastrophe in Brasilien stellt sich für Besucher von Hamburger Diskotheken die Frage nach der Sicherheit. Eine solche Katastrophe wäre in der Hansestadt nicht denkbar, sagte Manfred Stahl von der Hamburger Feuerwehr. "Nach menschlichem Ermessen und aus brandschutztechnischer Sicht dürfte da nichts passieren - vorausgesetzt, es läuft alles so wie abgestimmt und vorgeschrieben." Denn sobald für eine Diskothek ein Bauantrag oder ein Konzessionswechsel ansteht, wird die Feuerwehr hinzugezogen. Der Betreiber muss eine Brandschutzordnung erstellen, die auch das Verhalten der Mitarbeiter im Ernstfall regelt. Türen, Notausgänge und Zertifizierungen von Sprinkleranlagen werden alle drei Jahre überprüft.