Detmold. Mehr als ein Jahr nach der Ermordung der Kurdin Arzu Ö. muss sich ihr Vater wegen Anstiftung zum Mord vor Gericht verantworten. Zum Prozessauftakt am Landgericht Detmold (Nordrhein-Westfalen) wies Fendi Ö. die Vorwürfe am Montag zurück. In einer von seinem Anwalt verlesenen Erklärung betonte er: "Ich habe nichts mit dem Mord zu tun." Er habe seinen fünf bereits verurteilten Kindern nicht den Auftrag zum "Ehrenmord" an seiner 18 Jahre alten Tochter gegeben. Die Familie hatte Arzu Ö. wegen ihres westlichen Lebensstils ausgestoßen. Sie wurde in der Nacht zum 1. November 2011 von mehreren ihrer Geschwister aus der Wohnung ihres deutschen Freundes entführt und erschossen. Vier Brüder und eine Schwester wurden deshalb bereits zu Strafen zwischen sechs Monaten und lebenslänglicher Haft verurteilt.