Tragödie in Brasilien. Präsidentin Dilma Rousseff bricht Auslandsreise ab

Porto Alegre. Es ist das tragische Ende einer Studentenparty: Mindestens 232 junge Menschen sind bei einem Brand in einem Nachtclub in Brasilien ums Leben gekommen. Hochgiftige Dämpfe lösten am Sonntag eine Massenpanik unter den Feiernden aus, viele Besucher rannten verzweifelt um ihr Leben. Die Sicherheitskräfte der Diskothek Kiss in der Universitätsstadt Santa Maria im Süden des Landes hatten nach Angaben der Feuerwehr eine zentrale Tür verriegelt.

Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff brach angesichts der Katastrophe ihre Teilnahme am EU-Lateinamerika-Gipfel im chilenischen Santiago ab und kehrte nach Brasilien zurück. "Das ist eine Tragödie für uns alle", sagte sie. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kondolierte der brasilianischen Delegation, auch Bundespräsident Joachim Gauck sprach Brasiliens Präsidentin sein Beileid aus.

Zu der Tragödie kam es nach ersten Erkenntnissen, als eine Band während ihrer Show eine Leuchtfackel entzündete. Die Flammen setzten vermutlich das Dämmmaterial der Decke in Brand, hochgiftiger Rauch trat aus. Die meisten Opfer erstickten. Wie viele Gäste in der Nacht zum Sonntag tatsächlich in dem Gebäude waren, blieb zunächst unklar. Nun wird untersucht, ob der Club genügend Notausgänge hatte.